The Tracey Fragments

Die 14-jährige Tracey Berkowitz (Ellen Page) wächst unter sprichwörtlich schwierigen Umständen auf. Während der cholerische Vater ständig auf ihr und ihrem kleinen Bruder Sunny herumhackt, hat sich ihre Mutter schon längst desillusioniert ganz der betäubenden Wirkung der Flimmerkiste ergeben und interessiert sich nicht im Geringsten dafür, was ihre Kinder so treiben. In der Schule sieht es nicht besser aus, wird die kleine Tracey sowohl von den hübschen Mädchen als auch den angesagten Jungs gehänselt.

Eine vom Staat bezahlte transsexuelle Psychologin soll Tracey helfen, doch die Situation spitzt sich zu, als Sunny eines Tages spurlos verschwindet und die Eltern Tracey dafür verantwortlich machen. Das verstörte Mädchen reißt von zuhause aus und macht sich verzweifelt auf die Suche nach ihrem geliebten Bruder.
Ellen Page ist momentan fraglos der Shooting-Star unter den Jungschauspielern und auf schwierige Rollen wie in "Hard Candy" und "An American Crime" geradezu abonniert. Auch als auf sich allein gestellte, psychisch angeschlagene 14-Jährige spielt sie in "The Tracey Fragments" hervorragend. Unterstützt wird ihre Darstellung durch die ungewöhnliche Fragmentierung der Bilder. Der kanadische Regisseur Bruce McDonald und seine drei Cutter haben die Leinwand in ständig wechselnde und unterschiedlich große Splitscreens aufgeteilt, um so das zersplitterte Dasein eines Teenagers und auch die manchmal fließenden Übergänge zwischen Wirklichkeit und Phantasie bildlich darzustellen.
So träumt sich Tracey beispielsweise in eine Liebelei mit einem coolen Musiker hinein, die aber nicht mal in ihrer Phantasie einfach nur romantisch verläuft. So interessant dieser filmische Ansatz auch ist, so nutzt sich dieser an sich ambitionierte Effekt im Verlauf des Films allmählich ab und erschwert dem Betrachter eine Annäherung an die Figuren, von denen ohnehin nur Tracey eingehend beleuchtet wird. Aber allein wegen Ellen Page ist der Film durchaus sehenswert.

"The Tracey Fragments" in der IMDb