Colombiana

Ist ein Action-Film mit dem Etikett "produziert von Luc Besson" ("Kiss The Dragon", "Transporter") versehen, darf man sich in der Regel auf rasant inszeniertes Spannungskino freuen. Das trifft auch auf das Rache-Drama "Colombiana" zu, das deutliche Parallelen zu Bessons eigenem Meisterwerk "Léon - der Profi" aufweist. 
Nur knapp kann die aufgeweckte und wendige Cataleya Restrepo (Amandla Stenberg) den Attentätern, die ihre Eltern ermordet haben, entkommen. Mit dem "Schlüssel zur Freiheit", den ihr Vater vor seinem Tod überreicht hat, kann das Mädchen aus Kolumbien in die USA zu ihrem Onkel Emilio (Cliff Curtis) fliehen. Cataleya will nichts anderes, als zur Profi-Killerin ausgebildet zu werden und sich an Mafiaboss Don Luis (Beto Benites) rächen. 
Nach ihrem Schulabschluss hat sie die nötigen intellektuellen und handwerklichen Fähigkeiten erlangt, ihr Lebensprojekt in die Tat umzusetzen. Allerdings steht ihr Ziel mittlerweile unter dem Schutz der CIA, so dass sich die mittlerweile erwachsene Cataleya ("Avatar"-Star Zoe Saldana) einen Umweg über Luis' Geschäftspartner suchen muss ...
Wie junge Mädchen als Zeugen von der brutalen Ermordung ihrer Familie aus Rachelust selbst zu Profikillerinnen werden wollen, ist sowohl bei "Léon - der Profi" als auch bei "Colombiana" der Ausgangspunkt einer eigentlich sehr interessanten Geschichte. Stand bei Bessons Film aber die außergewöhnliche Beziehung zwischen dem liebenswerten, etwas unbeholfenen Auftragsmörder und der koketten Nachwuchskillerin im Vordergrund, wird dieser Teil in "Colombiana" kaum berücksichtigt. Das erklärt auch den recht plötzlichen und immensen Zeitsprung, den der Film nach der Ankunft des Mädchens in den USA macht. Überhaupt sind die psychologischen Elemente in "Colombiana" wenig ausgeprägt. Die Figuren an Cataleyas Seite sind allesamt äußerst stereotyp gezeichnet, aber der grazilen Zoe Saldana gelingt es zum Glück, den Film auch ohne starke Nebenfiguren zu tragen. 
Regisseur Olivier Megaton ("Transporter 3") ist mit "Colombiana" sicher kein tiefgründiges Thrillerdrama gelungen, doch als souverän inszeniertes Popcorn-Kino überzeugt der Film allemal. 

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