Crimson Peak
Bereits mit seinen Frühwerken „Mimic“ und „Blade II“ hat der mexikanische Filmemacher Guillermo del Toro sein Faible für das Horror-Genre dokumentiert. Nun fügt er der Genre-Palette mit „Crimson Peak“ ein weiteres Mosaik-Stück hinzu. Diesmal setzt er allerdings auf viktorianischen Geister-Grusel statt auf expliziten Horror.
Edith Cushing (Mia Wasikowska) ist gerade zehn Jahre alt gewesen, als ihre Mutter starb und wenig später als dunkel gewandeter Geist an ihr Bett geflattert kam, um ihr die Warnung zuzuraunen, dass sich ihre Tochter vor Crimson Peak hüten möge. Dieses schaurige Erlebnis hat Edith später in einem Roman zu verarbeiten versucht, doch anno 1901 erwarten die Verleger von einer Frau eher Liebesromane denn Geistergeschichten. Nur der smarte Baronett Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) scheint den schriftstellerischen Ambitionen der jungen Dame etwas abgewinnen zu können. Der Brite versucht, einen Investor für den Bau einer von ihm entwickelten Tonfördermaschine zu finden, stößt aber auch bei Ediths Vater Carter (Jim Beaver) auf taube Ohren. Gegen die massiven Einwände ihres Vaters verliebt sich Edith in den britischen Adligen und folgt ihm und seiner Schwester Lucille (Jessica Chastain) nach England auf das recht heruntergekommene Anwesen von Allerdale Hall. Während die verarmten Sharpe-Geschwister vor allem darauf warten, dass Edith ihr ganzes Vermögen überschrieben bekommt, nimmt diese wieder verstärkt unheimliche Geistererscheinungen wahr …
Zwar wird gleich mit der ersten Szene proklamiert, dass es sich bei „Crimson Peak“ um einen Geisterfilm handelt, doch die erste Hälfte des Films präsentiert sich vor allem als stimmungsvolles Gesellschaftsportrait des amerikanischen Bürgertums zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wobei die Industrialisierung, die Arbeit mit eigenen Händen, der Literaturbetrieb und das Gesellschaftsleben thematisiert werden. Nach einem brutalen Mord wechselt das Geschehen von Buffalo, New York, nach England und das Genre von einem historischen Gesellschaftsdrama zum atmosphärischen Gothic Horror. Das verfallene Herrenhaus von Allerdale Hall bietet dazu die perfekte Kulisse und wird quasi als weiterer „Hauptdarsteller“ ins Feld geführt.
Überhaupt spielt das aufwändige Produktionsdesign und die wundervolle Kameraarbeit von Dan Laustsen („Silent Hill“, „Pakt der Wölfe“) eine weit wichtigere Rolle als die Figuren. Immerhin können Mia Wasikowska („Stoker – Die Unschuld endet“, „Alice im Wunderland“) und Tom Hiddleston („Gefährten“, „Marvel’s The Avengers“) ihre Rollen gut ausfüllen, die Nebenrollen, selbst Jessica Chastain („Zero Dark Thirty“) als Sharpes Schwester, bleiben leider etwas blass. Und auch wenn die Story keine echten Überraschungen bietet und dem Genre keine wirklich nennenswerten neuen Impulse verleiht, so überzeugt „Crimson Peak“ doch als gediegen inszenierter Gothic-Horror mit großartigen Schauwerten und stimmungsvollem Sounddesign.
"Crimson Peak" in der IMDb
Edith Cushing (Mia Wasikowska) ist gerade zehn Jahre alt gewesen, als ihre Mutter starb und wenig später als dunkel gewandeter Geist an ihr Bett geflattert kam, um ihr die Warnung zuzuraunen, dass sich ihre Tochter vor Crimson Peak hüten möge. Dieses schaurige Erlebnis hat Edith später in einem Roman zu verarbeiten versucht, doch anno 1901 erwarten die Verleger von einer Frau eher Liebesromane denn Geistergeschichten. Nur der smarte Baronett Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) scheint den schriftstellerischen Ambitionen der jungen Dame etwas abgewinnen zu können. Der Brite versucht, einen Investor für den Bau einer von ihm entwickelten Tonfördermaschine zu finden, stößt aber auch bei Ediths Vater Carter (Jim Beaver) auf taube Ohren. Gegen die massiven Einwände ihres Vaters verliebt sich Edith in den britischen Adligen und folgt ihm und seiner Schwester Lucille (Jessica Chastain) nach England auf das recht heruntergekommene Anwesen von Allerdale Hall. Während die verarmten Sharpe-Geschwister vor allem darauf warten, dass Edith ihr ganzes Vermögen überschrieben bekommt, nimmt diese wieder verstärkt unheimliche Geistererscheinungen wahr …
Zwar wird gleich mit der ersten Szene proklamiert, dass es sich bei „Crimson Peak“ um einen Geisterfilm handelt, doch die erste Hälfte des Films präsentiert sich vor allem als stimmungsvolles Gesellschaftsportrait des amerikanischen Bürgertums zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wobei die Industrialisierung, die Arbeit mit eigenen Händen, der Literaturbetrieb und das Gesellschaftsleben thematisiert werden. Nach einem brutalen Mord wechselt das Geschehen von Buffalo, New York, nach England und das Genre von einem historischen Gesellschaftsdrama zum atmosphärischen Gothic Horror. Das verfallene Herrenhaus von Allerdale Hall bietet dazu die perfekte Kulisse und wird quasi als weiterer „Hauptdarsteller“ ins Feld geführt.
Überhaupt spielt das aufwändige Produktionsdesign und die wundervolle Kameraarbeit von Dan Laustsen („Silent Hill“, „Pakt der Wölfe“) eine weit wichtigere Rolle als die Figuren. Immerhin können Mia Wasikowska („Stoker – Die Unschuld endet“, „Alice im Wunderland“) und Tom Hiddleston („Gefährten“, „Marvel’s The Avengers“) ihre Rollen gut ausfüllen, die Nebenrollen, selbst Jessica Chastain („Zero Dark Thirty“) als Sharpes Schwester, bleiben leider etwas blass. Und auch wenn die Story keine echten Überraschungen bietet und dem Genre keine wirklich nennenswerten neuen Impulse verleiht, so überzeugt „Crimson Peak“ doch als gediegen inszenierter Gothic-Horror mit großartigen Schauwerten und stimmungsvollem Sounddesign.
"Crimson Peak" in der IMDb
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