No Escape

Wenn sich der Lebensmittelpunkt von dem Luxus in den Vereinigten Staaten in ein Land der Dritten Welt verlagert, ist nicht nur mit Einschränkungen bei den Verrichtungen des täglichen Lebens zu rechnen, sondern auch mit Kriminellen, die Ausländer bis in den Tod jagen. Dieses Szenario entwirft zumindest John Erick Downdle („Devil – Fahrstuhl zur Hölle“) in seinem temporeichen, aber arg klischeebehafteten Film „No Escape“.
Nach dem Verlust seines Jobs in Austin zieht Ingenieur Jack Dwyer (Owen Wilson) mit seiner Frau Annie (Lake Bell) und den beiden Töchtern Beeze (Claire Geare) und Lucy (Sterling Jerins) nach Südostasien, wo er ein Projekt voranbringen soll, das der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser gewähren soll. Doch schon die Ankunft auf dem Flughafen fällt ernüchternd aus. Der versprochene Fahrer taucht nicht auf, aber der charmante Hammond (Pierce Brosnan) lässt die Familie in seinem Taxi mit ins 4-Sterne-Hotel fahren, in dem er selbst untergebracht ist.
Allerdings funktionieren hier weder Fernseher noch Telefon. Als sich Jack am nächsten Morgen auf den Weg macht, eine amerikanische Zeitung zu besorgen, findet er sich mitten in einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Militär und Rebellen wieder. Offensichtlich stehen vor allem Ausländer im Visier der Rebellen. Jack sammelt seine Familie im Hotel ein, das bereits von den Rebellen belagert ist, und befindet sich mit ihr fortan auf der Flucht …
Es ist schon starker Tobak, wie rückständig Dowdle, der mit seinem Bruder Drew auch für das hanebüchene Drehbuch verantwortlich ist, das unbenannte südostasiatische Land zeichnet, das im Film sogar als Teil der „Vierten Welt“ bezeichnet wird. An politischen oder sozialen Hintergründen ist den Dowdle-Brüdern nicht gelegen. In „No Escape“ geht es allein um Action, kaum um Logik und schon gar nicht um eine interessante Story. Bei derartig schlechten Voraussetzungen können selbst gestandene Mimen wie Owen Wilson („Grand Budapest Hotel“, „Marley & ich“) und Pierce Brosnan („The November Man“, „Der Ghostwriter“) nichts ausrichten.
Einzig der gefällige Score von Marco Beltrami und Buck Sanders („The Gunman“, „The November Man“) sorgt für Pluspunkte in einem temporeichen wie rassistischen Survival-Thriller.
"No Escape" in der IMDb

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