Hannibal - Staffel 3
Mit seinem vierten „Hannibal Lecter“-Roman „Hannibal Rising“ hat der amerikanische Bestsellerautor Thomas Harris versucht, die Vorgeschichte des berühmt-berüchtigten Psychiaters zu erzählen, bevor dieser als ‚Hannibal the Cannibal‘ zu einem der außergewöhnlichsten und intelligentesten Serienkiller avancierte. Doch die von Bryan Fuller für NBC kreierte Serienadaption „Hannibal“ geht noch weiter in die Tiefe und stellt vor allem das innige Verhältnis zwischen FBI-Sonderermittler Will Graham und Hannibal Lecter in den Vordergrund. Mit der abschließenden dritten Staffel kommt die Serie nun bei den Ereignissen an, die Thomas Harris in seinem ersten Band der „Hannibal“-Reihe, „Roter Drache“, so packend geschildert hat, und bringt sie zu einem spektakulären Abschluss.
Nachdem Hannibal (Mads Mikkelsen) einer FBI-Spezialeinheit auf spektakuläre Weise entkommen konnte und dabei Will Graham (Hugh Dancy) und Jack Crawford (Laurence Fishburne) tödlich verletzt zurückließ, hat er sich mit seiner ehemaligen Therapeutin Bedelia Du Maurier (Gillian Anderson) in Florenz niedergelassen. Unter dem Namen Dr. Fell gelingt es ihm, auch skeptische Akademikerkollegen zu überzeugen und sich in seiner neuen Rolle wohlzufühlen. Sein Appetit auf Menschenfleisch bleibt allerdings ungebrochen. Das trifft auch auf die erzählerischen Kapriolen zu, die die Serie in der dritten Staffel schlägt. Dank der „nur“ geschickt chirurgischen Schnitte haben nicht nur Graham und Crawford Hannibals Attacken überlebt, sondern auch Hannibal Abigail Hobbs (Kacey Rohl), der Hannibal die Kehle durchgeschnitten hatte.
In Rückblenden und Traumsequenzen entfachen Fuller, seine Co-Autoren und die Regisseure der dritten Staffel ein surrealistisch anmutendes Feuerwerk an visuellen Leckerbissen, die auch vermeintliche Logiklöcher souverän zu übertünchen verstehen. Die Story gerät in dieser prachtvollen Bilderflut fast zur Nebensache. Während die erste Hälfte der dreizehn Folgen noch die vergangenen Ereignisse aufzuhellen versucht und einmal mehr in die komplexen Beziehungen zwischen Graham, Crawford und Lecter eintaucht, nimmt in der zweiten Hälfte die Story wieder an Fahrt auf, wenn der aus der Romanvorlage bekannte Francis Dolarhyde (Richard Armitage) für seine Transformation zum Großen Roten Drachen ganze Familien abschlachtet und in der Skandalpresse als in der Kindheit misshandelte schwule Zahnfee bezeichnet wird. Das FBI ist einmal mehr auf die Hilfe des nun in der von Frederick Chilton (Raul Esparza) geleiteten psychiatrischen Anstalt inhaftierten Hannibal Lecter angewiesen …
Die ersten beiden Staffeln von „Hannibal“ haben auf herausragende Weise die nie von Thomas Harris thematisierte Vorgeschichte von Will Graham und Hannibal Lecter in den Fokus gerückt und der Roman- wie Filmreihe damit wirklich neue Facetten verliehen. Im Staffelfinale nähert sich die Serie nun den Ereignissen von „Roter Drache“ an und bringt auch die immer problematische, aber faszinierende Beziehung zwischen dem labilen FBI-Sonderermittler Graham und dem so beherrscht wirkenden Hannibal Lecter auf ein neues Niveau. Gerade zu Beginn der dritten Staffel durchbricht die Serie bewusst lineare Erzählstrukturen und sorgt immer wieder für Verwirrung, die sich in den oft traumartigen Bildern widerspiegelt. Dazu passen die regelmäßigen kunstgeschichtlichen Exkurse in die Renaissance und zu William Blakes „Der große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet“ ebenso wie der atonale Score von Brian Reitzell, der gelegentlich durch klassische Kompositionen ergänzt wird.
Herausragend sind nicht nur einmal mehr die Darstellerleistungen und die außergewöhnlichen Drehbücher mit ihren oft langen, langsam gesprochenen Dialogen, sondern die faszinierende Ästhetik, die Szenen von erschreckender Grausamkeit mit malerischer Poesie zu verbinden vermag.
"Hannibal" in der IMDb
Nachdem Hannibal (Mads Mikkelsen) einer FBI-Spezialeinheit auf spektakuläre Weise entkommen konnte und dabei Will Graham (Hugh Dancy) und Jack Crawford (Laurence Fishburne) tödlich verletzt zurückließ, hat er sich mit seiner ehemaligen Therapeutin Bedelia Du Maurier (Gillian Anderson) in Florenz niedergelassen. Unter dem Namen Dr. Fell gelingt es ihm, auch skeptische Akademikerkollegen zu überzeugen und sich in seiner neuen Rolle wohlzufühlen. Sein Appetit auf Menschenfleisch bleibt allerdings ungebrochen. Das trifft auch auf die erzählerischen Kapriolen zu, die die Serie in der dritten Staffel schlägt. Dank der „nur“ geschickt chirurgischen Schnitte haben nicht nur Graham und Crawford Hannibals Attacken überlebt, sondern auch Hannibal Abigail Hobbs (Kacey Rohl), der Hannibal die Kehle durchgeschnitten hatte.
In Rückblenden und Traumsequenzen entfachen Fuller, seine Co-Autoren und die Regisseure der dritten Staffel ein surrealistisch anmutendes Feuerwerk an visuellen Leckerbissen, die auch vermeintliche Logiklöcher souverän zu übertünchen verstehen. Die Story gerät in dieser prachtvollen Bilderflut fast zur Nebensache. Während die erste Hälfte der dreizehn Folgen noch die vergangenen Ereignisse aufzuhellen versucht und einmal mehr in die komplexen Beziehungen zwischen Graham, Crawford und Lecter eintaucht, nimmt in der zweiten Hälfte die Story wieder an Fahrt auf, wenn der aus der Romanvorlage bekannte Francis Dolarhyde (Richard Armitage) für seine Transformation zum Großen Roten Drachen ganze Familien abschlachtet und in der Skandalpresse als in der Kindheit misshandelte schwule Zahnfee bezeichnet wird. Das FBI ist einmal mehr auf die Hilfe des nun in der von Frederick Chilton (Raul Esparza) geleiteten psychiatrischen Anstalt inhaftierten Hannibal Lecter angewiesen …
Die ersten beiden Staffeln von „Hannibal“ haben auf herausragende Weise die nie von Thomas Harris thematisierte Vorgeschichte von Will Graham und Hannibal Lecter in den Fokus gerückt und der Roman- wie Filmreihe damit wirklich neue Facetten verliehen. Im Staffelfinale nähert sich die Serie nun den Ereignissen von „Roter Drache“ an und bringt auch die immer problematische, aber faszinierende Beziehung zwischen dem labilen FBI-Sonderermittler Graham und dem so beherrscht wirkenden Hannibal Lecter auf ein neues Niveau. Gerade zu Beginn der dritten Staffel durchbricht die Serie bewusst lineare Erzählstrukturen und sorgt immer wieder für Verwirrung, die sich in den oft traumartigen Bildern widerspiegelt. Dazu passen die regelmäßigen kunstgeschichtlichen Exkurse in die Renaissance und zu William Blakes „Der große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet“ ebenso wie der atonale Score von Brian Reitzell, der gelegentlich durch klassische Kompositionen ergänzt wird.
Herausragend sind nicht nur einmal mehr die Darstellerleistungen und die außergewöhnlichen Drehbücher mit ihren oft langen, langsam gesprochenen Dialogen, sondern die faszinierende Ästhetik, die Szenen von erschreckender Grausamkeit mit malerischer Poesie zu verbinden vermag.
"Hannibal" in der IMDb
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