Detektive

Bevor Rudolf Thome 1968 mit „Detektive“ seinen ersten Spielfilm realisierte, war er bereits als Filmkritiker tätig und gründete zusammen mit Klaus Lemke, Max Zihlmann, Peter Nestler sowie Jean-Marie Straub und Danièle Huillet die informelle Münchner Gruppe, die mit ihrem „Zweiten Oberhausener Manifest“ Stimmung gegen den gesellschaftlich relevanten Spielfilm machten und für ein Kino eintraten, „das einfach Spaß macht“. Davon zeugt auch Thomes Regiedebüt „Detektive“ mit Iris Berben und Ex-Model Uschi Obermaier in ihren ersten Kinorollen.

Inhalt:

Sebastian West (Ulli Lommel) und Andy Schubert (Marquard Bohm) unterhalten mit ihrer attraktiven Sekretärin Micky (Uschi Obermaier) ein Detektivbüro in München und haben eine erfolgreiche Praxis etabliert, bei einem Auftrag beide Seiten auf dem Laufenden zu halten, um auf unlautere Weise doppelt abzukassieren. So übernimmt Andy den Auftrag, Annabella Quant (Iris Berben) zu beschatten, jedoch stellt sich bei einer persönlichen Begegnung von Beschatter und Zielobjekt heraus, dass der Auftraggeber mit Annabella gar nicht verheiratet ist, sondern ein aufdringlicher Liebhaber. Annabella nutzt die Gelegenheit, zusammen mit dem Detektei-Trio abzuhängen, bringt sich dadurch aber in neue Schwierigkeiten. Denn als die Detektei den Auftrag erhält, die Freundin und den kleinen Sohn eines Industriellen zu beschatten, arbeiten Andy und Sebastian nicht nur getrennt, sondern bereits gegeneinander, nicht wissend, dass sie dabei selbst von dem Industriellen aufs Kreuz gelegt werden, der wiederum einem Giftmord zum Opfer fällt…

Kritik:

Setting und Filmsprache des in Schwarzweiß gedrehten „Detektive“ erinnert nicht von ungefähr an die französische Nouvelle Vague, denn Thome war ein begeisterter Leser der berühmten Filmzeitschrift Cahiers du cinéma. Der Plot um die beiden Detektive dient dabei nur als loser Rahmen für zwei junge Detektive, die von attraktiven Frauen umgeben sind und sich selbst so sehr misstrauen, dass es sie immer wieder in Schwierigkeiten bringt. So vertrackt sich die Handlung zum Ende hin gestaltet, bleibt die Lässigkeit, mit der sich die Figuren durch die oft kargen Kulissen bewegen, das vorherrschende Merkmal eines irgendwie bemühten Films, der vor allem durch die großartigen Darsteller in Erinnerung bleibt.

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