Bereits mit seinen Drehbüchern zu „Training Day“, „The
Fast and the Furious“, „Dark Blue“ und „S.W.A.T.“ hat David Ayer
sein Faible für das Action-Genre unter Beweis gestellt, was er mit seinen
ersten Regiearbeiten – „Harsh Times“ (2005), „Street Kings“ (2008)
und „End of Watch“ (2012) – eindrucksvoll fortsetzte. 2024 folgte mit „The
Beekeeper“ seine erste Zusammenarbeit mit Action-Star Jason Statham („The
Transporter“, „The Mechanic“).
Inhalt:
Nach seiner Zeit bei einem geheimen Kommando einer US-Nachrichtenorganisation
hat sich Adam Clay (Jason Statham) in einem angemieteten Schuppen bei
der gutmütigen Mrs. Parker (Phylicia Rashad) niedergelassen, um sich
ganz auf seine Leidenschaft als Bienenzüchter zu konzentrieren. Der Einsiedler
bringt der alten Dame selbstgeschleuderten Honig, hilft ihr am Haus und darf ab
und an zum Essen vorbeischauen. Als er wieder einmal mit einem Glas Honig zum Abendessen
vorbeischauen will, wird er von Mrs. Parkers bewaffneter Tochter Verona (Emmy
Raver-Lampman) in Empfang genommen, die beim FBI arbeitet und ihre Mutter
erschossen auf ihrem Sessel entdeckt. Clay gilt natürlich als Verdächtiger Nummer
Eins, doch dann ergibt die Tatort-Untersuchung, dass Veronas Mutter Opfer einer
Phishing-Abzocke geworden ist, bei der u.a. zwei Millionen Dollar einer von ihr
betreuten Stiftung für hilfsbedürftige Kinder verloren gegangen sind. Clay
aktiviert einen seiner früheren Geheimdienstkontakte und erfährt, dass die
Fäden zu dem 28-jährigen Derek Danforth (Josh Hutcherson) führen, der
mit seinen illegalen Online-Betrügereien den Wahlkampf seiner Mutter (Jemma
Redgrave) finanziert hat. Die Präsidentin der USA ist ebenso wenig von den
Aktivitäten ihres Sohnes begeistert wie ihr Ex-Mann Wallace Westwyld (Jeremy
Irons), der als ehemaliger Geheimdienst-Boss schnell versteht, dass Clay als
ehemaliges Mitglied einer Organisation namens „Beekeepers“ keine Gnade kennt,
wenn es um das Recht der Ausgebeuteten geht…
Kritik:
David Ayer und sein Drehbuchautor Kurt Wimmer („Equilibrium“)
nehmen die nach wie vor hochbrisante Falle von Online-Spam, Data-Mining und
Telefonbetrug als Ausgangspunkt für eine klassische Rache-Story, bei der die
Sympathien schnell verteilt sind. Da braucht Adam Clay, als er das erste Call
Center der skrupellosen Online-Abzocker aufmischt, gar nicht extra zu betonen,
wie verabscheuungswürdig er es findet, hilflose alte Menschen um ihr schwer
erarbeitetes Vermögen zu erleichtern. Die Bösewichter sind dann auch herrlich
überzeichnet und schreien nur so danach, von einem gnadenlosen Racheengel
hingemetzelt zu werden. Jason Statham darf sich mal wieder so richtig
austoben, ganze Gebäude in die Luft sprengen, stark bewaffnete Trupps von
verschiedenen Einsatztruppen im Nahkampf und mit Gewehren niedermetzeln, um
dann auf dem Landsitz der Präsidentin, wo der Secret Service natürlich
vergeblich versucht, Adam Clay aufzuhalten, dem kleinen Scheißer die Leviten zu
lesen. Einzig die Verbindung des Sohnes bis in die höchsten Regierungskreise
wirkt etwas aufgesetzt und fehl am Platz, doch abgesehen von Schwächen in der
Story bietet „The Beekeeper“ herrlich altmodische, routiniert
inszenierte Action mit einem bestens aufgelegten Jason Statham.
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