Sieben Frauen

Nachdem Rudolf Thome mit „Das Mikroskop“ (1988) und „Der Philosoph“ (1989) die ersten beiden Filme seiner Trilogie „Formen der Liebe“ abgeliefert hatte, ließ er ebenfalls 1989 noch mit „Sieben Frauen“ den Abschluss um Erzählungen rund um die Irrungen und Wirrungen der Liebe folgen. Wirklich überzeugen kann dieses moderne Märchen allerdings nicht.

Inhalt:

Nach dem Tod seines Vaters kehrt Hans Hummel (Johannes Herrschmann) nach Hause zurück, um von seiner Mutter (Hertha Herrschmann) einen Koffer überreicht zu bekommen, den ihr Mann für Hans hinterlassen hat. Auf die Zahlenkombination würde er schon kommen. Mit dem geheimnisvollen Koffer im Gepäck reist Hans zum Haus seines verstorbenen Vaters, das er ihm vererbt hat. Dort findet er einen Brief, indem der Vater schreibt, dass auf Hans ein Millionenvermögen wartet, allerdings muss er wie bereits als Kind zu Ostern einige Verstecke mit Hinweisen finden. Entscheidende Hinweise findet er in einem vom Vater vorprogrammierten Computer, auf dem dieser Text- und Sprachdateien hinterlassen hat. Während seiner Suche nach Hinweisen macht Hans die Bekanntschaft der sieben Frauen im Nachbarhaus. Dort leben neben der Großmutter (Johanna Danubius) und der Mutter (Margarete Raspé) auch die fünf Töchter Ati (Adriana Altaras), Sylvie (Alexandra Schnaubelt), Frieda (Irene Rindje) und Andrea (Susanne Jansen), nur die Älteste, Johanna (Elisabeth Zündel), ist gerade geschäftlich unterwegs. Ati, die sofort Gefallen an Hans findet, prophezeit ihm bereits, dass er sich in Johanna verlieben würde, doch zunächst lässt er sich auf Ati ein, die ihm als Sekretärin dient. So ganz unbekümmert kann Hans mit dem neuen Reichtum allerdings nicht umgehen. Zunächst besuchen ihn dubiose Rechtsanwälte, die Geschäftspartner seines Vaters repräsentieren, dann suchen ihn auch noch drei Einbrecher heim. Als Johanna sich bei Hans vorstellt, ist er sofort hin und weg und verabredet sich mit ihr zum Abendessen…

Kritik:

Wie schon zuvor in „Das Mikroskop“ und „Der Philosoph“ geht es auch in „Sieben Frauen“ um das Glück eines etwas linkischen, zurückhaltenden Mannes, der von gleich mehreren Frauen umsorgt und umworben wird. Hans kann sein Glück kaum fassen, als er die ersten beiden Schwestern von nebenan am Abend kennenlernt und für den nächsten Morgen zum Frühstück eingeladen wird, wo er sich an den üppig gedeckten Tisch setzen kann und in der Runde schon mal sechs der titelgebenden sieben Frauen kennenlernt, die allesamt ein großes Interesse an ihm zeigen. Etwas linkisch wirkt allerdings auch die Inszenierung, die lose sowohl an der Schnitzeljagd als auch an dem Umwerben der Frauen um Hans aufgehängt wird. Allein Adriana Altaras, die nicht nur in allen drei Filmen der Trilogie mitgewirkt hat, sondern auch danach immer wieder in Thomes Filmen („Das Geheimnis“, „Paradiso“) zu sehen ist, überzeugt in schauspielerischer Hinsicht, weil sie auch etwas Temperament in die einfältige Story bringt. So märchenhaft die Anbahnung zwischen Hans und Johanna auch verläuft, so holprig fallen leider die Inszenierung und das Auftreten des Ensembles aus.

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