Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes
Die zwischen 2012 und 2015 entstandenen vier Filme der von Suzanne
Collins verfassten Jugendbuchreihe „Die Tribute von Panem“ galt als
hervorragende Adaption der literarischen Vorlagen und fesselte weltweit ein Millionenpublikum.
Nachdem der dritte Band „Flammender Zorn“ in zwei Filme gesplittet
worden war, entschieden sich die Filmemacher, den weitaus umfangreicheren Band „Das
Lied von Vogel und Schlange“ in nur einem Band unterzubringen. Bei dem Prequel
zur Reihe stand Regisseur Francis Lawrence nicht nur vor der
Herausforderung, auf die Starpower von Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence
verzichten zu müssen, sondern auch die Handlung sinnvoll zusammenzukürzen.
Inhalt:
Zehn Jahre nach dem Ende der Dunklen Tage absolviert
der 18-jährige Coriolanus Snow (Tom Blyth) unter der Leitung von Dekan
Casca Highbottom (Peter Dinklage) seinen Abschluss an der Akademie des
Kapitols. Da seine Eltern im Bürgerkrieg ums Leben gekommen sind und Coriolanus
bei seiner Großmutter (Fionnula Flanagan) und seiner Cousine Tigris (Hunter
Schafer) in ärmlichen Verhältnissen lebt, benötigt er das von der
wohlhabenden Familie Plinth gesponserte Stipendium, um die Universität besuchen
zu können. In der Akademie erfährt er jedoch, dass die Regularien für die
Vergabe des Stipendiums geändert wurden. Die oberste Spielmacherin Dr. Volumnia
Gaul (Viola Davis) hat für die alljährlichen Hungerspiele entschieden,
dass die 24 vielversprechendsten Absolventen erstmals als Mentoren der Tribute
fungieren sollen. Derjenige, dessen Tribut während der Hungerspiele die beste
Show abliefert, soll im Gegenzug das Stipendium erhalten.
Zu seiner Enttäuschung wird Coriolanus nur der weibliche
Tribut aus Distrikt 12 zugeteilt. Die junge Wandermusikerin Lucy Gray Baird (Rachel
Zegler) hat zwar keine Kampferfahrungen, beeindruckt Coriolanus aber schon
bald mit ihrem selbstsicheren Auftreten. Ein Anschlag der Rebellen sorgt dafür,
dass bereits etliche Tribute vor dem eigentlichen Beginn der von Lucretius
Flickerman (Jason Schwartzman) launig moderierten Spiele getötet
werden, doch mit Willenskraft und Einfallsreichtum schaffen es Coriolanus und
Lucy Gray, auch die raffiniertesten Hürden zu nehmen. Allerdings begeht Coriolanus
bei seiner Unterstützung seines Tributs einen folgenschweren Regelverstoß, der
damit geahndet wird, dass er für zwanzig Jahre Dienst als einfacher Friedenswächter
Distrikt 12 ableisten muss. Dort hofft er, Lucy Gray wiederzusehen, von der er
nach dem Gewinn der Spiele nichts mehr gehört hat…
Kritik:
Als Regisseur der bisherigen Teile 2 bis 4 hat Francis
Lawrence („I Am Legend“, „Red Sparrow“) die DNA des Franchises
längst in sich aufgenommen und versteht es auch in dem Prequel, die Atmosphäre
und Spannung des Panem-Universums stimmungsvoll umzusetzen. Im Mittelpunkt des
Prequels steht die Geschichte des 18-jährige Coriolanus Snow, der in den
späteren Filmen den von Donald Sutherland verkörperten Präsidenten abgibt.
Das 64 Jahre vor dem ersten Film spielende Prequel fokussiert sich dabei
weniger auf die Hunger-Spiele und die gesellschaftspolitischen Hintergründe,
sondern auf die Art und Weise, wie die Spiele dazu beitragen sollen, als mediales
Großereignis durch Celebrity-Kult das Publikum zu begeistern.
Dabei geben Tom
Blyth („Benediction“, „Billy the Kid“) und Rachel Zegler („Shazam!
Fury of the Gods“, „West Side Story“) ein gut harmonisierendes Leinwandpaar
ab, wobei der junge Snow vor vielschichtigen Bewährungsproben steht und Lucy Gray
dankenswerterweise eine ganz anders geartete Figur darstellt als Katniss Everdeen.
Allerdings wird im straff inszenierten dritten Kapitel die Geschichte zwischen
Snow und Lucy Gray etwas zerfahren erzählt, worunter die zuvor so stimmige
Atmosphäre zu leiden beginnt. Vor allem ist es eine Freude, Viola Davis („Fences“,
„The Help“) als diabolische Spielmacherin und Peter Dinklage („Game
of Thrones“, „Find Me Guilty“) als ebenso gehässigen Dekan sowie Jason
Schwartzman („The French Dispatch“, „Asteroid City“) als unterhaltsamen
Fernseh-Moderator zu erleben. Die schicke Ausstattung und die wie in den
vorangegangenen „Tribute von Panem“-Filmen hervorragende Musik von James
Newton Howard sorgen dafür, dass die Spielzeit von zweieinhalb Stunden nie
zu lang gerät und man sich bereits auf die Fortsetzung freut.








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