The French Dispatch
Inhalt:
Kritik:
Wer eine geradlinig, spannend und aufwühlend erzählte Geschichte sehen will, ist bei Wes Anderson mittlerweile weniger gut aufgehoben. Während der 1925 gegründete New Yorker, dem der Filmemacher mit „The French Dispatch“ so einfallsreich huldigt, durch seine ausführlichen Reportagen zu verschiedenen Themen berühmt geworden ist und noch immer den Umwälzungen im Medienzirkus trotzt, widmet sich Anderson allein einem Aspekt des Magazins, nämlich der Vielseitigkeit. Von der ersten Einstellung an bekommt das Publikum ein Panoptikum an Bildeinstellungen, Kulissen, Figuren und filmischen Stilen vorgesetzt, dass einem ganz schwindlig wird. Die drei Hauptepisoden werden dabei von weiteren, kürzeren Episoden ergänzt, so spielt Owen Wilson einen radelnden Reporter, Tilda Swinton eine Kunstkritikerin, die ihrem Publikum vom Leben und Wirken des von Benicio del Toro verkörperten Malers näherbringt, während Jeffrey Wright als Gastro-Kritiker in einem Fernsehinterview die Episode von der Entführung des kleinen Jungen des Kommissars zum Besten gibt. Eine Vielzahl weiterer Stars wie Elisabeth Moss, Saoirse Ronan, Edward Norton, Willem Dafoe, Christoph Waltz, Adrien Brody, Liev Schreiber, Bruce Dern und Jason Schwartzman ergänzen das Schaulaufen, ohne dass ihre Figuren eine besondere Rolle in der bunten Anthologie spielen würden. Anderson lässt keinen Zweifel daran, dass für ihn die Stilmittel, wozu zentrierte Kompositionen, der Wechsel zwischen Farb- und Schwarzweiß-Bildern, Kulissen wie Puppenhäuser oder Theaterbühnen, manieristische Details und hier vor allem eine geschliffene Sprache wichtiger sind als die Geschichten, die mit diesen Mitteln erzählt werden. Das ist für Anderson-Fans ein sinnliches Fest, für den gewöhnlichen Kinobesucher wahrscheinlich von allem etwas zu viel.
"The French Dispatch" in der IMDb








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