The Sinner
Wenn der Stern eines Schauspielers/einer Schauspielerin zu verblassen droht, nehmen diese gern mal das Schicksal in die eigene Hand, treten als Co-ProduzentIn einer Serie auf und besetzen sich gleich selbst in der Hauptrolle. Bei Halle Berry hat es in dem Science-Fiction-Mystery-Drama „Extant“
immerhin für zwei Staffeln gereicht, ihre Kollegin Jessica Biel („Next“, „The Illusionist“) versucht sich nun in der achtteiligen Crime-Mini-Serie „The Sinner“ von Universal Cable Productions.
Cora Tannetti (Jessica Biel) führt mit ihrem Mann Mason (Christopher Abbott) und dem ihrem kleinen Sohn Laine (Grayson Eddey) eine ganz gewöhnliche, schon etwas reizlose Ehe, in der der Sex schon viel zu kurz kommt. Als die Familie einen Tag am Strand verbringt, beobachtet Cora fasziniert ein junges Pärchen in der Nähe, das zu lauter Musik miteinander rumknutscht. Plötzlich springt Cora auf, läuft auf das Liebespaar zu und sticht mit ihrem Obstmesser sieben Mal auf den Mann ein, bis er an seinen Verletzungen stirbt.
Als Cora von dem Ermittler Harry Ambrose (Bill Pullman) zu der Tat befragt wird, kann sie sich nicht erinnern, warum sie den Mann umgebracht hat, den sie zudem nicht gekannt zu haben scheint. Cora bekennt sich jedenfalls bei der Anhörung vor Gericht für schuldig und verzichtet zudem auf eine Verteidigung. Doch Ambrose will dem Motiv für Coras Tat auf die Spur kommen und nimmt Coras Umfeld genauer in Augenschein. Dabei stellt sich heraus, dass Cora für fast zwei Jahre wie vom Erdboden verschluckt gewesen war und überhaupt eine sehr undeutliche Erinnerung an ihre Vergangenheit besitzt, die durch die sehr religiöse Erziehung, die komplizierte Beziehung zu ihrer jüngeren und schwerkranken Schwester Phoebe und schließlich übermäßigen Drogenkonsum geprägt gewesen ist.
Ambrose gelingt es nach und nach, Coras Erinnerungen – auch mittels Hypnose – aufzufrischen. Doch kommt er so auch dem Motiv für Coras Tat auf die Spur?
„The Sinner“-Schöpfer Derek Simonds („The Astronaut Wives Club“, „When We Rise“) hat Petra Hammesfahrs Roman „Die Sünderin“ zu einer achtteiligen Crime-Mini-Serie geformt, in der vor allem das „Warum“ und nicht das „Wer“ im Mittelpunkt der Geschichte steht. Nach der ungewöhnlich brutalen Tat am sonnigen Strand bei allgemein ausgelassener Stimmung wird schnell klar, dass Cora bei den ersten Vernehmungen weniger als die halbe Wahrheit preisgibt, aber nicht aus böser Absicht, sondern offenbar wegen tatsächlich falscher oder fehlender Erinnerungen.
Die Serienschöpfer nehmen sich viel Zeit, Coras vertrackte, von religiösem Eifer, sündigen Ausbruchsversuchen und Drogensucht geprägten Geschichte aufzuarbeiten und wie ein Puzzle zusammenzusetzen, immer neue Mosaikstücke an die Oberfläche hervorzuholen, die der blutigen Tat zu Beginn einen Sinn verleihen.
Dabei springt die Erzählung immer hin und her zwischen der Gegenwart, in der Cora wie betäubt ihren Alltag im Gefängnis zu bewältigen versucht und Ambrose bei seinen engagierten Ermittlungen unterstützt, ihren Erinnerungen an Schlüsselmomente aus ihrer Vergangenheit (die allerdings nicht immer auch der Realität entsprechen) und den rekonstruierten Momenten, wie die Ereignisse tatsächlich in der Vergangenheit stattgefunden haben. Dabei wird Ambrose als empathischer und akribischer Ermittler charakterisiert, der allerdings auch seine eigenen Probleme zu bewältigen hat, darunter die kriselnde Beziehung zu seiner Frau Faye (Kathryn Erbe), von der er getrennt lebt und mit der er eine Paartherapie besucht, und die gelegentlichen Besuche bei einer Kellnerin, von der er sich gern bei Sexspielen demütigen lässt.
Die Beziehung zwischen Cora und Ambrose steht zwar im Mittelpunkt von „The Sinner“, aber in den acht Folgen wird auch immer wieder gezeigt, was die Mordanklage und Coras Inhaftierung mit ihrem Mann Mason macht, der trotz aller Vorwürfe und kriselnder Ehe zu seiner Frau hält.
So präsentiert sich „The Sinner“ als clever konstruierte Spurensuche und komplexes Psychogramm nicht nur einer, sondern mindestens zwei gepeinigter Seelen, als spannende Suche nach der Wahrheit und persönlicher Erlösung.
"The Sinner" in der IMDb
Als Cora von dem Ermittler Harry Ambrose (Bill Pullman) zu der Tat befragt wird, kann sie sich nicht erinnern, warum sie den Mann umgebracht hat, den sie zudem nicht gekannt zu haben scheint. Cora bekennt sich jedenfalls bei der Anhörung vor Gericht für schuldig und verzichtet zudem auf eine Verteidigung. Doch Ambrose will dem Motiv für Coras Tat auf die Spur kommen und nimmt Coras Umfeld genauer in Augenschein. Dabei stellt sich heraus, dass Cora für fast zwei Jahre wie vom Erdboden verschluckt gewesen war und überhaupt eine sehr undeutliche Erinnerung an ihre Vergangenheit besitzt, die durch die sehr religiöse Erziehung, die komplizierte Beziehung zu ihrer jüngeren und schwerkranken Schwester Phoebe und schließlich übermäßigen Drogenkonsum geprägt gewesen ist.
Ambrose gelingt es nach und nach, Coras Erinnerungen – auch mittels Hypnose – aufzufrischen. Doch kommt er so auch dem Motiv für Coras Tat auf die Spur?
„The Sinner“-Schöpfer Derek Simonds („The Astronaut Wives Club“, „When We Rise“) hat Petra Hammesfahrs Roman „Die Sünderin“ zu einer achtteiligen Crime-Mini-Serie geformt, in der vor allem das „Warum“ und nicht das „Wer“ im Mittelpunkt der Geschichte steht. Nach der ungewöhnlich brutalen Tat am sonnigen Strand bei allgemein ausgelassener Stimmung wird schnell klar, dass Cora bei den ersten Vernehmungen weniger als die halbe Wahrheit preisgibt, aber nicht aus böser Absicht, sondern offenbar wegen tatsächlich falscher oder fehlender Erinnerungen.
Die Serienschöpfer nehmen sich viel Zeit, Coras vertrackte, von religiösem Eifer, sündigen Ausbruchsversuchen und Drogensucht geprägten Geschichte aufzuarbeiten und wie ein Puzzle zusammenzusetzen, immer neue Mosaikstücke an die Oberfläche hervorzuholen, die der blutigen Tat zu Beginn einen Sinn verleihen.
Dabei springt die Erzählung immer hin und her zwischen der Gegenwart, in der Cora wie betäubt ihren Alltag im Gefängnis zu bewältigen versucht und Ambrose bei seinen engagierten Ermittlungen unterstützt, ihren Erinnerungen an Schlüsselmomente aus ihrer Vergangenheit (die allerdings nicht immer auch der Realität entsprechen) und den rekonstruierten Momenten, wie die Ereignisse tatsächlich in der Vergangenheit stattgefunden haben. Dabei wird Ambrose als empathischer und akribischer Ermittler charakterisiert, der allerdings auch seine eigenen Probleme zu bewältigen hat, darunter die kriselnde Beziehung zu seiner Frau Faye (Kathryn Erbe), von der er getrennt lebt und mit der er eine Paartherapie besucht, und die gelegentlichen Besuche bei einer Kellnerin, von der er sich gern bei Sexspielen demütigen lässt.
Die Beziehung zwischen Cora und Ambrose steht zwar im Mittelpunkt von „The Sinner“, aber in den acht Folgen wird auch immer wieder gezeigt, was die Mordanklage und Coras Inhaftierung mit ihrem Mann Mason macht, der trotz aller Vorwürfe und kriselnder Ehe zu seiner Frau hält.
So präsentiert sich „The Sinner“ als clever konstruierte Spurensuche und komplexes Psychogramm nicht nur einer, sondern mindestens zwei gepeinigter Seelen, als spannende Suche nach der Wahrheit und persönlicher Erlösung.
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