Anamorph - Die Kunst zu töten

Fünf Jahre ist es her, dass der gefürchtete Serienkiller, den man auf den Namen "Onkel Eddie" taufte, dingfest gemacht werden konnte. Allerdings wurde der mutmaßliche Täter bei der Verhaftung versehentlich erschossen, so dass nie einwandfrei geklärt werden konnte, ob es sich wirklich um "Onkel Eddie" handelte. Immerhin nahmen die bizarren Morde zunächst ein Ende.
Der fachkundige Detective Stan Aubrey (Willem Dafoe), der mittlerweile Vorlesungen über Serienmorde hält, ist seit den aufreibenden Ermittlungen von damals allerdings ein vollkommenes Wrack mit einem Alkoholproblem und einigen Zwangsneurosen. Als neue Morde geschehen, die frappierende Ähnlichkeiten mit dem damaligen Treiben von "Onkel Eddie" aufweisen, fühlt sich Aubrey in seinen nie abgelegten Zweifeln bestätigt, was das Ende der Aktivitäten des Killers anbelangte.
Mit seinem gerade ebenfalls zum Detective beförderten Kollegen Carl Uffner (Scott Speedman) macht er sich also wieder auf die Jagd.
Henry Millers Thriller wandert ganz bewusst auf den mächtigen Spuren von "Sieben" und wartet dabei immerhin mit einem interessanten Plot auf, bei dem die Morde wie ein Kunstwerk arrangiert werden, indem zwei scheinbar zusammenhanglose Motive ein Gesamtbild ergeben, wenn sie aus einer ganz bestimmten Perspektive betrachtet werden. Trotzdem bleibt "Anamorph" leider unter seinen Möglichkeiten, was weder an den coolen Special Effects von Richard Edlund ("Poltergeist", "Alien 3") liegt, noch an den souveränen Leistungen gestandener Mimen wie Willem Dafoe, Peter Stormare und James Rebhorn.
Allein die behäbige Inszenierung und der unbefriedigende Schluss lassen einen doch etwas schalen Nachgeschmack zurück. Schade, denn mit etwas mehr Stringenz in der Handlung und besser nachvollziehbaren Nebensträngen hätte aus "Anamorph" ein wirklich überzeugender Streifen werden können.
"Anamorph - Die Kunst zu töten" in der IMDb

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