Awake

Als Mittzwanziger hat Clay Beresford (Hayden Christensen) längst ausgesorgt. Sein verstorbener Vater hat ein prächtiges Finanzimperium aufgebaut, das Clay verantwortungsvoll weiterführt, indem marode Firmen aufgekauft und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch so ganz sorglos kann Clay sein Leben nicht genießen. Seine Beziehung mit Sam (Jessica Alba), der persönlichen Assistentin seiner herrischen Mutter Lilith (Lena Olin), hält Clay seit einem Jahr geheim.
Und zum anderen hat er ein so schwaches Herz, dass ihn nur eine Transplantation ein längeres Leben ermöglichen kann. Dabei vertraut er völlig seinem Freund, dem Chirurgen Jack Harper (Terrence Howard), der Clay bereits einmal das Leben gerettet hat. Dass Lilith eine echte Koryphäe auf dem Gebiet der Herztransplantation am Start hat, interessiert Clay nur wenig. Einen Tag vor der anstehenden OP heiratet Clay seine hübsche Verlobte, und hofft, nach der Transplantation auf ein neues Leben. Doch die Narkose schlägt nicht an. Körperlich zwar vollkommen reglos, bekommt Clay nicht nur die Operation bei vollem Bewusstsein mit, sondern zudem ein Mordkomplott, in das sogar Sam verwickelt ist.
Die im Vorspann des Films erwähnten Quoten von Narkosepatienten, die ihre Operation bei vollem Bewusstsein erleben, machen neugierig auf ein spannendes Medizindrama. Doch diese Chance lässt Autor und Regisseur Joby Harold leider vollkommen ungenutzt. Um seinen Protagonisten nicht schon zu Anfang zu völliger Passivität zu verdammen, lässt er ihn als außerkörperliche Erscheinung durch sein früheres Leben spazieren und Indizien für das Komplott sammeln, dem er gerade wehrlos zum Opfer fällt. Doch selbst die Wendung zum Thriller wird trotz illustrer Darsteller kaum überzeugend inszeniert. Statt das Problem des Wachseins während der Narkose zu vertiefen, werden das Verbrechen an dem schwerreichen und zum Tode verurteilten Patienten nach und nach aufgeklärt und unnötigerweise auch die wahren Umstände vom Tod seines Vaters erhellt.
Selten bleibt man beim Abspann eines Films so enttäuscht zurück wie bei "Awake".
"Awake" in der IMDb

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