Revolver

Nach sieben Jahren Einzelhaft wird Jake Green (Jason Statham) wieder auf freien Fuß gesetzt, hat aber nicht vor, sein Leben nun nach den Prinzipien von Recht und Ordnung zu führen. Schließlich hat er im Gefängnis von den zwei Männern, zwischen denen er seine Zelle hatte, so einiges gelernt. Über Bücher, die sie sich aus der Gefängnisbibliothek ausgeliehen haben, tauschten sich der gewitzte Betrüger und das Schachgenie aus und planten so den ultimativen Coup.
Eines Tages sind die beiden Knastbrüder spurlos aus ihren Zellen verschwunden. Jake hat von den beiden Gangstern immerhin so viel gelernt, dass er zu einem perfekten Kartenspieler geworden ist. Schon bald sitzt er seinem ehemaligen Arbeitgeber gegenüber, dem Gangsterboss Macha (Ray Liotta), einem eher mäßig begabten Spieler, der nur gewinnt, weil seine Gegner zu große Angst vor den Konsequenzen haben, einen Gewinn mit nach Hause zu nehmen. Doch Jake kümmert das alles wenig und erleichtert Macha um einen dicken Batzen Geld. Dieser lässt diese Demütigung nicht auf sich beruhen und setzt den weltbesten Killer (Mark Strong) auf Jake an.
Allerdings verfehlt der von Selbstzweifeln gepeinigte Killer gleich dreimal sein Ziel, und Jake erhält unerwartete Unterstützung von den beiden Kredithaien Avi (André Benjamin) und Zack (Vincent Pastore), die Jake aber auch ein Ultimatum stellen. Entweder überlässt er ihnen sein gesamtes Geld und arbeitet für sie, oder er muss in drei Tagen an einer tödlichen Krankheit sterben, die ihm von verschiedenen Ärzten bestätigt wird.
Madonnas Ex-Ehemann Guy Ritchie hat mit "Bube, Dame, König, grAS" und "Snatch" zwei von der Kritik gefeierte, recht komplexe Gangsterfilme geschaffen, die vor allem Jason Statham als Action-Darsteller etabliert haben. Der darf in Ritchies neuen Film mal langhaarig und mit ungewohnter Synchronstimme monologisierend die Gangsterwelt aufmischen und scheint dann doch wieder nur als verwirrter Loser zu enden.
"Revolver" macht es dem Zuschauer wahrlich nicht einfach. Die eigentlich interessante Ausgangssituation, die einen perfekten Gangsterthriller einleiten könnte, und die tolle Besetzung täuschen zunächst galant darüber hinweg, dass sich der Film mit zunehmender Laufzeit und den anstrengenden Monologen seines Protagonisten immer mehr in verschiedenen Handlungsebenen und Bewusstseinszuständen verirrt. Fans von "Fight Club", "Lost Highway" und "Die üblichen Verdächtigen" mögen teilweise Gefallen an diesem verzwickten Plot haben, doch erreicht "Revolver" selten deren Stärke.
Auf jeden Fall sollte man sich den Film wenigstens ein zweites Mal anschauen, um das Verwirrspiel etwas besser durchschauen zu können. Und das Darsteller-Ensemble agiert wirklich superb, allen voran Ray Liotta als gehörnter Unterweltboss, der sich mit allen Mitteln seine Reputation zurückerobern will.
"Revolver" in der IMDb

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