Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt

Als Soldat der französischen Armee malträtiert Jacques Mesrine (Vincent Cassel) in Algerien auf Befehl seiner Vorgesetzten Kriegsgefangene. Als er nach Paris zurückkehrt, schwebt ihm allerdings keine bürgerliche Karriere vor, die ihm sein Vater nahelegt. Stattdessen wird er durch einen Freund schnell in die Unterwelt eingeführt und zur rechten Hand von Gangsterboss Guido (Gérard Depardieu). Nach seinem ersten Mord muss Mesrine nach Spanien flüchten, wo die schöne Sofia (Elena Anaya) kennen lernt und mit ihr drei Kinder großzieht. 
Ein anderthalbjähriger Gefängnisaufenthalt setzt dem Liebesglück allerdings schnell ein Ende. Zurück in Frankreich zieht der Frauenheld mit Jeanne Schneider (Cécile De France) schnell eine weitere Schöne an Land, mit der er spektakuläre Überfälle ausübt. Schließlich setzt sich Mesrine mit Jeanne nach Kanada ab, wo er in dem Freiheitskämpfer Jean-Paul Mercier (Roy Dupuis) einen neuen Verbündeten findet. Nachdem die beiden zwei Polizisten aus dem Weg geräumt haben, kehrt Mesrine nach Frankreich zurück, wo er vor allem Banken ausraubt und zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wird. 
Unter Führung des engagierten Kommissars Broussard (Olivier Gourmet) macht die Polizei unerbittlich Jagd auf den dreisten Verbrecher, der die Polizei mit seinen gewitzten Verkleidungen und Täuschungsmanövern immer wieder in die Irre führt. Als Mesrine tatsächlich verhaftet und vor Gericht gebracht wird, gelingt ihm einmal mehr eine Aufsehen erregende Flucht - diesmal sogar aus dem Gerichtssaal. Den Rest seines kurzen Lebens verbringt Mesrine mit der jungen Prostituierten Sylvie (Ludivine Sagnier), bis er in seinem Auto am 2. November 1979 von einem Sonderkommando der Polizei an einer roten Ampel regelrecht hingerichtet wurde. 
Basierend auf der Biografie „L'instinct de Mort“, die Jacques Mesrine 1977 im Pariser Hochsicherheitsgefängnis „Le Santé“ verfasst und in der er offen über seine schweren Verbrechen berichtet hat, schuf Regisseur Jean-Francois Richet ein vierstündiges Biopic, das in den zwei Teilen „Mordinstinkt“ und „Todestrieb“ in den Kinos lief und nun auf einer Doppel-DVD veröffentlicht wurde. 
Bereits die epische Länge des Biopics deutet darauf hin, dass Richet weniger an einem kurzweiligen Gangster-Thriller gelegen war, sondern an einer detaillierten Charakterzeichnung des intelligenten Verbrechers, der sich zwar immer wieder schnappen ließ, aber ebenso regelmäßig aus dem Gefängnis ausbrechen konnte. Auch wenn der Film Mesrine weder eine heldenhafte Verehrung noch teuflische Verdammung zukommen lässt, entlarvt er ihn doch als profilierungssüchtigen Mann, der seine Verbrechen weniger wegen einer Umverteilung der Besitzstände von Reich zu Arm beging, sondern um selbst ständig in den Medien präsent zu sein. 
Trotz der epischen Länge ist „Public Enemy No. 1“ dank der pointiert eingesetzten Action-Sequenzen, der vielseitigen Handlungsorte, der wechselnden, immer starken Schauspieler und der stets stimmigen Atmosphäre äußerst packend gelungen.  

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