Guns and Girls

Die beiden bekennenden Grindhouse-Bewunderer Quentin Tarantino („Death Proof“, „Django Unchained“) und Robert Rodriguez („Sin City“, „Planet Terror“) werden von den Filmverleihern immer gern zum Vergleich herangezogen, um ihre Produktionen gewinnbringend zu promoten, so auch im Falle der 2012 inszenierten Action-Komödie „Guns and Girls“. Doch trotz bekannter Namen wie Christian Slater („Der Name der Rose“, „True Romance“), Gary Oldman („Léon – der Profi“, „The Dark Knight“) und Powers Boothe („Deadwood“, „Sin City“) sowie einer gehörigen Prise Sex-Appeal kann die Klamotte nicht wirklich zünden. 
Eher aus Langeweile nimmt der glücklose John Smith (Christian Slater) an einem Elvis-Imitations-Wettbewerb in einem Casino teil, das erfolgreich von einem Apachen betrieben wird. Doch als die heilige Maske aus dem Büro des Casino-Betreibers von einem der Elvis-Imitatoren gestohlen wird, ist er alles andere als erfreut und setzt eine Belohnung von einer Million Dollar auf den Dieb aus. Sogleich machen sich unzählige korrupte Bullen, humorlose Kopfgeldjäger und eine attraktive wie tödliche Blondine (Helena Mattsson) auf die Jagd. Nachdem ein Elvis nach dem anderen das Zeitliche segnen muss, ohne dass die Maske auftaucht, bleiben nur der Wettbewerbs-Gewinner (Gary Oldman) und der unscheinbare John Smith im Rennen um ihr Leben. Smith begreift zumindest schnell, dass er selbst die Maske finden muss, um all den Häschern wirkungsvoll entkommen zu können … 
Der norwegische Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Michael Winnick hat mit „Guns and Girls“ eigentlich eine Geschichte zu erzählen, nämlich vor allem die des Losers John Smith, der von Christian Slater in seiner Paraderolle auch überzeugend verkörpert wird. Auch Helena Mattsson („7 Psychos“, „Iron Man 2“) sorgt mit ihrer sexy Ausstrahlung für einen hohen Unterhaltungswert. Doch davon abgesehen lässt Winnick zu viele Figuren in seiner Jagd nach der kostbaren Maske aufmarschieren und ebenso schnell wieder abtreten, um der rasanten Story eine kohärente Linie zu verleihen. 
Sowohl die Action als auch der damit verbundene Humor nutzen sich nach einer Weile schnell ab, so dass es den gut aufgelegten Darstellern, der coolen Musik von Jeff Cardoni und der hübschen Kulisse überlassen bleibt, den Film bis über die Ziellinie zu retten. 
So ist „Guns and Girls“ zwar ein gewisser Unterhaltungswert nicht abzusprechen, aber die Tatsache, dass Gary Oldman nur in einer Nebenrolle zu sehen ist, der nicht immer zündende Humor und der etwas aufgesetzt wirkende Tarantino-Touch lassen das Werk eher ins Mittelmaß rutschen. 

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