The Cabin in the Woods
Dass der Ausflug einer Gruppe von Freunden in eine abgelegene Waldhütte in der Regel mit einem wahren Splatterfest endet, zählt seit „Freitag, der 13.“ zu den ungeschriebenen Gesetzen des Horrorgenres und wird bis heute in meist unsäglich einfallslosen Produktionen durchgenudelt. Erfrischend anders präsentiert sich dagegen „The Cabin In The Woods“. Bereits die Eröffnungssequenz führt dem Zuschauer vor Augen, dass er es nicht mit einer 08/15-Abschlacht-Orgie zu tun bekommt, sondern dass hier ein anderer Ansatz verfolgt wird.
Als sich die fünf Freunde Curt (Chris Hemsworth), Marty (Fran Kranz), Holden (Jesse Williams), Dana (Kristen Connolly) und Jules (Anna Hutchison) mit ihrem Wohnmobil in die Wildnis aufmachen, um in einer alten Hütte eine unbeschwerte Ferienzeit zu verbringen. Die halb ausgesprochene Warnung eines kauzigen Tankstellenbesitzers schlägt das Quintett ungehört in den Wind, stattdessen richten sich die Freunde ihr Feriendomizil gemütlich ein. Als sich bei ihrem ausgelassenen „Wahrheit oder Pflicht“-Spiel am späten Abend plötzlich ein Abgang in den Keller offenbart, ahnen sie noch nicht, dass nicht nur jeder ihrer Schritte von einem wissenschaftlichen Team beobachtet wird, sondern dass dieses auch aktiv in das Geschehen eingreift.
Kaum haben sich die jungen Leute an einigen Dingen im Keller zu schaffen gemacht, ist ihr Schicksal besiegelt. Zunächst steigen blutrünstige Zombies aus dem Erdreich und laben sich an frischem Menschenfleisch, dann bekommen es die Ferientruppe aber mit ganz anderen Kalibern zu tun …
Abgesehen von dem etwas geheimnisvollen, weil alltäglich erscheinenden Szenario des Intros weist „The Cabin In The Woods“ zunächst alle klassischen Zutaten jener grundlegenden Story auf, wie man sie aus unzähligen Splatter-Produktionen à la „Wrong Turn“ oder „Cabin Fever“ her kennt. Doch sobald der Zusammenhang zwischen den Wissenschaftlern und den Hüttenbesuchern deutlich wird, entwickelt sich der Film zu einem wahren Feuerwerk ausgefallener Ideen, kurioser Rätsel und lässt dabei nicht einmal eine gesellschaftskritische Note vermissen.
Drew Goddard, der vor seinem Regiedebüt mit „The Cabin In The Woods“ Drehbücher für TV-Serien wie „Buffy“, „Angel“, „Lost“ und „Alias“, aber auch für den starken Katastrophenfilm „Cloverfield“ verfasst hat, führt den Zuschauer immer wieder geschickt aufs Glatteis, indem er mit den Genrekonventionen spielt und sie in einen völlig anderen Kontext münden lässt.
Tolle Darsteller (u.a. Richard Jenkins und Sigourney Weaver), ein atmosphärischer Score von David Julyan („Memento“, „The Prestige“) und eine bunte Armada von Horrorgeschöpfen machen „The Cabin In The Woods“ zu einem Meisterwerk des Genres!
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