The Captive
Schon in früheren Filmen hat sich der kanadische Filmemacher Atom Egoyan („Das süße Jenseits“, „Wahre Lügen“, „Chloe“) mit schwergewichtigen Themen wie Erinnerungen, Täuschungen und Traumata beschäftigt. In seinem neuen Werk „The Captive“ hat er dieses Panoptikum zu einem Thriller um Kindesentführung geformt. So richtig gelungen ist ihm dieses komplexe Unterfangen trotz eines gut aufgelegten Ryan Reynolds in der Rolle des Vaters auf der jahrelangen Suche nach seiner verschwundenen Tochter allerdings nicht.
Nach dem Eislauftraining will Matthew (Ryan Reynolds) seiner Tochter Cassandra (Peyton Kennedy) noch etwas Kuchen und Eis besorgen, doch als er nach dem Einkauf zum Auto zurückkehrt, ist die Zehnjährige spurlos verschwunden. Da Matthew und seine Frau Tina (Mireille Enos) keine Lösegeldforderungen erhalten, gerät Matthew selbst in den Fokus der Ermittlungen der beiden Cops Jeffrey (Scott Speedman) und Nicole (Rosario Dawson).
Während die Ehe zwischen Matthew und Tina bei dem ungeklärten Verbleib ihrer Tochter stark gelitten hat und die polizeilichen Bemühungen keine Früchte tragen, ahnt niemand, dass sich Cassandra (jetzt: Alexia Fast) noch immer in der Hand ihres Entführers befindet und verzweifelt versucht, aus ihrem immerhin sehr wohnlichen Gefängnis auszubrechen …
An der Story liegt es nicht, dass „The Captive“ kaum zu fesseln vermag. Allerdings richtet Drehbuchautor und Regisseur Egoyan überraschend wenig Aufmerksamkeit auf die Personen, die unter der familiären Tragödie am meisten zu leiden haben. Zwar dreht der Kanadier durch die wechselnden Zeitebenen etwas an der Komplexitätsschraube und präsentiert so Schnappschüsse vom augenblicklichen Zustand der Ehe und den weiterhin stagnierenden polizeilichen Ermittlungen, aber wie es den verzweifelten Eltern auf der einen Seite und der seit acht Jahren gefangenen Cassandra auf der anderen Seite dabei geht, arbeitet das Drehbuch nicht besonders fundiert heraus. Stattdessen fokussiert sich der Plot auf die Gerissenheit von Cassandras Entführer, der über Kameras immer auf dem Laufenden über die Aktionen von Cassandras Eltern bleibt und diese Bilder auch seiner Gefangenen mit dem Versprechen zeigt, ein Treffen zwischen Cassandra und ihrem Vater zu arrangieren.
Ryan Reynolds („Lebendig begraben“, „Safe House“) hat noch am ehesten die Möglichkeit, in seiner Rolle als nach wie vor engagiert nach seiner Tochter suchender, dabei auch gelegentlich cholerischer Vater zu punkten, doch bietet ihm das Drehbuch zu wenig psychologische Tiefe, um die Themen wie Angst, Hoffnung, Verlust, Wut und Trauer angemessen zu bearbeiten. Die anderen Darsteller haben überhaupt nicht den Hauch einer Chance sich auszuzeichnen, weder die prominent besetzten Cops noch der erstaunlich eindimensional gezeichnete Entführer.
So bleibt „The Captive“ ein zwar schick fotografierter, aber allzu seelenloser Thriller, der die tragischen Dimensionen der tragenden Figuren nicht annähernd zu erforschen versucht.
"The Captive" in der IMDb
Nach dem Eislauftraining will Matthew (Ryan Reynolds) seiner Tochter Cassandra (Peyton Kennedy) noch etwas Kuchen und Eis besorgen, doch als er nach dem Einkauf zum Auto zurückkehrt, ist die Zehnjährige spurlos verschwunden. Da Matthew und seine Frau Tina (Mireille Enos) keine Lösegeldforderungen erhalten, gerät Matthew selbst in den Fokus der Ermittlungen der beiden Cops Jeffrey (Scott Speedman) und Nicole (Rosario Dawson).
Während die Ehe zwischen Matthew und Tina bei dem ungeklärten Verbleib ihrer Tochter stark gelitten hat und die polizeilichen Bemühungen keine Früchte tragen, ahnt niemand, dass sich Cassandra (jetzt: Alexia Fast) noch immer in der Hand ihres Entführers befindet und verzweifelt versucht, aus ihrem immerhin sehr wohnlichen Gefängnis auszubrechen …
An der Story liegt es nicht, dass „The Captive“ kaum zu fesseln vermag. Allerdings richtet Drehbuchautor und Regisseur Egoyan überraschend wenig Aufmerksamkeit auf die Personen, die unter der familiären Tragödie am meisten zu leiden haben. Zwar dreht der Kanadier durch die wechselnden Zeitebenen etwas an der Komplexitätsschraube und präsentiert so Schnappschüsse vom augenblicklichen Zustand der Ehe und den weiterhin stagnierenden polizeilichen Ermittlungen, aber wie es den verzweifelten Eltern auf der einen Seite und der seit acht Jahren gefangenen Cassandra auf der anderen Seite dabei geht, arbeitet das Drehbuch nicht besonders fundiert heraus. Stattdessen fokussiert sich der Plot auf die Gerissenheit von Cassandras Entführer, der über Kameras immer auf dem Laufenden über die Aktionen von Cassandras Eltern bleibt und diese Bilder auch seiner Gefangenen mit dem Versprechen zeigt, ein Treffen zwischen Cassandra und ihrem Vater zu arrangieren.
Ryan Reynolds („Lebendig begraben“, „Safe House“) hat noch am ehesten die Möglichkeit, in seiner Rolle als nach wie vor engagiert nach seiner Tochter suchender, dabei auch gelegentlich cholerischer Vater zu punkten, doch bietet ihm das Drehbuch zu wenig psychologische Tiefe, um die Themen wie Angst, Hoffnung, Verlust, Wut und Trauer angemessen zu bearbeiten. Die anderen Darsteller haben überhaupt nicht den Hauch einer Chance sich auszuzeichnen, weder die prominent besetzten Cops noch der erstaunlich eindimensional gezeichnete Entführer.
So bleibt „The Captive“ ein zwar schick fotografierter, aber allzu seelenloser Thriller, der die tragischen Dimensionen der tragenden Figuren nicht annähernd zu erforschen versucht.
"The Captive" in der IMDb
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