Shakespeare für Anfänger

Mit „Zeit des Erwachens“, „Love & Other Drugs“ und „Saiten des Lebens“ zum Beispiel haben schon einige Filme in Hollywood die Parkinson-Krankheit thematisiert. Nun schickt der ungarische Regisseur János Edelényi den großartigen Brian Cox („Roter Drache“, „Die Bourne Identität“) in „Shakespeare für Anfänger“ als bekannten Shakespeare-Mimen auf den schwierigen Pfad, zunehmend sein selbstbestimmtes Leben in die Hände einer ungarischen Krankenpflegerin zu legen.
Dabei überzeugt vor allem das Zusammenspiel von Cox und der talentierten Coco König als die konventionelle Story. 
Der einst gefeierte Theaterschauspieler Sir Michael Gifford (Brian Cox) braucht nach seiner Parkinson-Erkrankung eine Vollzeit-Pflegekraft. Doch Giffords Tochter Sophia (Emilia Fox) hat ebenso hohe Ansprüche an diese Person wie Gifford selbst, der bislang alle BewerberInnen nach kurzer Zeit in die Flucht geschlagen hat. Doch als die unerschrockene Ungarin Dorottya (Coco König) bei Sophia, Giffords Arzt und Milly (Anna Chancellor) vorstellig wird, geben sie ihr eine Probezeit, die sie überraschend bravourös besteht. Sie lässt sich weder von der herrischen und kauzigen Schauspiel-Legende einschüchtern, noch von ihrem Traum abbringen, selbst Schauspielerin zu werden. In dieser Hinsicht können sich Dorottya und Gifford vielleicht sogar gegenseitig unterstützen …
Die Ausgangssituation ähnelt auffallend dem französischen Publikumserfolg „Ziemlich beste Freunde“, doch im Gegensatz zu diesem sehr auf Humor getrimmten Blockbuster überwiegen in „Shakespeare für Anfänger“ die leisen Töne, so sehr der in jeder Sekunde überzeugende Cox auch herumpoltert. Der Charme des Films liegt – wie in „Ziemlich beste Freunde“ - in der stimmigen Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern, während die Nebendarsteller kaum Gelegenheit bekommen, Punkte für sich zu verbuchen. Das Manko des Films liegt eher in dem sehr vorhersehbaren Plot, der überhaupt keine dramaturgischen Überraschungen, komödiantischen Höhepunkte oder psychologische Finessen aufweist.
Stattdessen hangelt sich das Drehbuch fast ängstlich an den Konventionen entlang und nimmt so vor allem den spielfreudigen Darstellern die Möglichkeit, mehr aus ihren interessanten Rollen zu machen. Aus der unterschiedlichen Erfahrung mit Shakespeare, dem Altersunterschied und der verschiedenartigen Persönlichkeiten hätte aus der Paarung Cox/König durchaus mehr als nur eine leidlich unterhaltsame Dramedy werden können.
 "Shakespeare für Anfänger" in der IMDb

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