Einer gegen alle - Trau niemals einem Dieb

Die von Inspektor Teniente (Luis Tosar) geführte Einheit für Eigentumsdelikte bei der spanischen Polizei hat die russische Mafia im Visier, deren führenden Köpfen sie bislang aber nichts nachweisen konnte. Da trifft es sich gut, dass Undercover-Cop Victor (Alain Hernández) vom russischen Mob angeheuert wird, um die Schweizer Credit Bank BCS um dreißig Millionen Euro zu erleichtern.
Nachdem er bei einem weitaus leichteren Bruch seine Fähigkeit unter Beweis gestellt hat, erfährt Victor allerdings, dass auch sein alter Freund Rápido (Javier Gutiérrez) als Fahrer bei dem geplanten Bankraub mit von der Partie ist. Rápido weiß nicht nur um Victors Geheimnis, sondern hat auch erhebliche Drogenprobleme. Während Victor einerseits Angst haben muss, dass er auffliegt, hängen ihm sowohl Interpol als auch die interne Dienstaufsicht im Nacken …
Zehn Jahre nach seinem letzten Film „Auf Distanz“ präsentiert der spanische Drehbuchautor und Regisseur Iñaki Dorronsoro mit „Einer gegen alle – Trau niemals einem Dieb“ einen Heist-Thriller, der dem Genre wenig Neues abgewinnt. Die Undercover-Thematik an sich ist dabei ebenso wenig originell, wie der Umstand, dass der Cop nicht nur zwischen beiden Seiten des Gesetzes, sondern auch zwischen zwei Frauen steht. Victors Frau Marta (Itziar Atienza) sorgt ebenso wie seine Geliebte, die Prostituierte Helena (Alba Galocha), nur für eine leichte erotische Komponente, doch wird Victors Beziehung zu beiden Frauen emotional nicht weiter ausgeleuchtet.
Im Mittelpunkt stehen eher die Beziehungen zwischen den Männern, wobei Victor souverän die beruflichen als auch persönlichen Beziehungen zu seinem Chef auf der einen, zu seinem langjährigen Freund auf der anderen Seite auszutarieren versteht. Vor allem Javier Gutiérrez („La Isla minima – Mörderland“, „Assassin’s Creed“) bietet die beste Darstellung als psychisch labiler Ex-Knacki mit großem Drogenproblem, während Luis Tosar („Zelle 211“, „Und dann der Regen“) den umsichtigen Cop mit Biss und Humor verkörpert. Dagegen bleibt Alain Hernández („The Promise – Die Erinnerung bleibt“) als Undercover-Cop mit eigener Mission trotz großer Leinwandzeit eher unauffällig und unberechenbar. Da überrascht es nicht, dass die bösen Russen entsprechend eindimensional gezeichnet sind.
Zwar ist der Bankraub an sich schon raffiniert inszeniert, aber in filmtechnischer Hinsicht bleibt der Film ganz orthodox und unauffällig. Daran kann auch der vielleicht etwas überraschende Schluss nicht mehr viel ändern. „Einer gegen alle – Trau niemals einem Dieb“ bietet solide Genre-Unterhaltung, aber weder eine starke Story, noch inszenatorische Kniffe oder schauspielerische Höhepunkte. 
"Einer gegen alle" in der IMDb

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