The Infiltrator

Als Walter White feierte der amerikanische Schauspieler Bryan Cranston in der gefeierten Fernsehserie „Breaking Bad“ (2008 – 2013) seinen internationalen Durchbruch und ist seither eher auf der Kinoleinwand denn im Fernsehen zu sehen, so auch in Brad Furmans Adaption von Robert Mazurs Buch „The Infiltrator: Undercover in the World of Drug Barons and Dirty Banks“. Zwar kann Cranston ebenso wie seine Darsteller-KollegInnen in dem Krimi-Drama „The Infiltrator“ überzeugen, doch das unausgegorene Drehbuch sorgt immer wieder für Brüche in der Dramaturgie.
Für seinen neuen Auftrag arbeitet der erfolgreiche DEA-Undercover-Agent erstmals mit seinem Kollegen Emir Ebreu (John Leguizamo) zusammen, die sich nach einer holprigen Anfangsphase durchaus erfolgreich als professionelle Geldwäscher für zwielichtige Unternehmen etablieren. Zusammen mit Kathy Ertz (Diane Kruger), die als Bobs Verlobte auftritt, gewinnen die Beamten der Drogenvollzugsbehörde letztlich auch das Vertrauen von Roberto Alcaino (Benjamin Bratt), der rechten Hand des berühmt-gefürchteten Drogenbarons Pablo Escobar.
Bei der Hochzeit von Bob und Kathy sollen die wichtigsten Männer des kolumbianischen Drogenkartells schließlich festgenommen werden …
Kaum hatte US-Präsident Richard Nixon 1972 den „War on Drugs“ proklamiert, wurde ein Jahr später die Drogenbekämpfungsbehörde DEA ins Leben gerufen, die eben auch gegen die Geldwäsche vorgehen sollten, für die die Drogenkartelle mit international agierenden Banken kooperierten. Dieser Punkt steht auch im Zentrum der Arbeit von Robert „Bob“ Mazur und seinem Team in „The Infiltrator“. Für seinen Job schlüpft der ansonsten bieder wirkende Mazur in die Rolle des weltmännischen Geschäftsmanns, der sich mit einer jungen, schönen Frau an seiner Seite auch gesellschaftlich gut in die Kreise einfügt, gegen die er vorgehen soll. Diese Konstellation birgt zwar einiges an Potential, aber der Film nutzt die Möglichkeiten des Doppellebens, das Bob Mazur führt, kaum aus. Nur sporadisch wird die Eifersucht von Mazurs tatsächlicher Ehefrau Evelyn (Juliet Aubrey) thematisiert, auch die wachsende Freundschaft zwischen Mazur und Alcaino bleibt recht oberflächlich gezeichnet. So bleibt es vor allem Bryan Cranston („Trumbo“, „Argo“) vorbehalten, den chamäleonartigen Charakter seiner Figur – hier der fürsorgliche Familienmensch, dort der kaltschnäuzig-schmierige Geldwäscher – unterhaltsam zu verkörpern, aber die Herausforderungen seines Jonglierens zwischen beiden Welten werden weitgehend ausgespart.
So fasziniert „The Infiltrator“ zwar mit einem momentan sehr populären Thema, kann aber nur in darstellerischer Hinsicht wirklich punkten, während die Inszenierung zwar unterhaltsam, aber nicht wirklich originell oder dramatisch ausgefallen ist. 
"The Infiltrator" in der IMDb

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