Ein Mann, den sie Pferd nannten
Lange bevor Kevin Costner mit seinem oscarprämierten Epos "Der mit dem Wolf tanzt" (1990) eine liberalere Sicht auf die Welt der Indianer präsentierte, ließ Elliot Silverstein ("Cat Ballou", "Die Meute") 1970 Richard Harris die Lebenswelt der Sioux in "Ein Mann, den sie Pferd nannten" auf schmerzliche Weise erkunden.
Der englische Lord John Morgan (Richard Harris) wird 1825 von Sioux-Indianern gefangengenommen und wird im Gegensatz zu seinen Kameraden am Leben gelassen. Als Sklave der Häuptlingsmutter (Judith Anderson) bekommt er die Gelegenheit, das Leben bei den Sioux kennenzulernen, und verliebt sich in die Schwester des Häuptlings. Doch um als vollwertiges Mitglied des Stammes akzeptiert zu werden, muss er eine Reihe von Ritualen über sich ergehen lassen und u.a. feindliche Schoschonen töten. Schließlich verkündet er dem Stamm selbstbewusst, ihr Häuptling zu werden, doch dazu muss er das grausame Sonnengelübde ablegen, für das er an den Brustmuskeln aufgehängt wird.
Silverstein hat sich um größtmögliche Authentizität bei dem Versuch bemüht, das Leben der Sioux-Indianer abzubilden, und den Film sogar in ihrer Sprache gedreht. Richard Harris fügt sich in das Indianer-Ensemble als starker, blonder Mann wunderbar ein und lenkt durch sein überzeugendes Spiel die Faszination des Zuschauers auch auf die ihm so fremde Welt.
Nun ist der starke Indianer-Western, dem zwei Fortsetzungen folgten - "Ein Mann, den sie Pferd nannten II" (1976) und "Triumph des Mannes, den sie Pferd nannten" (1981) - auch auf Blu-ray erhältlich, auf der die starken Farben gerade der Szenen, in denen Morgan während des Sonnengelübtes seine Visionen hat, schön zur Geltung kommen.
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