Company Men
Als leitender Angestellter bei einem Bostoner Industrieunternehmen lebt Bobby Walker (Ben Affleck) wie die Made im Speck, bewohnt mit seiner reizenden Frau Maggie (Rosemarie DeWitt) und den beiden Kindern ein mondänes Haus in einem schicken Vorort, fährt mit dem Porsche zur Arbeit und demonstriert seinen Wohlstand natürlich auch beim Golfen. Doch statt der erwarteten Beförderung zum CEO fällt Bobby dem Rationalisierungsprozess in der Firma zum Opfer.
Anfangs ist sich der selbstbewusste Sonnyboy sicher, schnell woanders einen Job zu finden, doch die Hoffnung kommt nach drei Monaten allmählich zum Erliegen. Mittlerweile ist das Haus und der Porsche verkauft worden, Maggie arbeitet wieder im Krankenhaus. Aus purer Verzweiflung nimmt Bobby schließlich doch noch einen Job bei seinem Schwager Jack (Kevin Costner) als Aushilfs-Zimmermann an.
Doch auch Bobbys weitaus betagteren Kollegen Gene McClary (Tommy Lee Jones) und Phil Woodward (Chris Cooper) ergeht es nicht anders, aber jeder hat seine eigene Art, mit dem Job- und Prestige-Verlust sowie der daraus resultierenden Sinnkrise umzugehen.
Mit seinem Spielfilmdebüt "Company Men" schildert Drehbuchautor und Produzent John Wells ("I'm Not There", "Cracks") die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise aus ungewohnter Perspektive. Ihm gelingt das Kunststück, selbst beim durchschnittlichen Kinogänger Mitgefühl für
die Figuren zu erzeugen, die allesamt aus dem gehobenen Management kommen und sich selbstverständlich mit einem Luxus umgeben, von dem die meisten nur zu träumen wagen.
Wells zeichnet seine Protagonisten nicht als über allen Dingen stehende Anzugträger, sondern als Menschen mit ganz grundlegenden Bedürfnissen nach Liebe, Anerkennung und Sicherheit. Es ist nicht nur Wells' eigenem, mit feinfühligen Dialogen ausgestattetem Drehbuch, sondern auch den
schauspielerischen Leistungen von Ben Affleck, Tommy Lee Jones und Chris Cooper zu verdanken, dass "Company Men" ein so eindringliches Drama geworden ist, das zum Glück auch mit gelegentlichem Humor aufwartet.
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