The Son of No One
Nach den Anschlägen vom 11. September sind auch ein Jahr später ihre Spuren bei den Cops in New York sichtbar. Der junge Streifenbeamte Jonathan White (Channing Tatum) quält sich irgendwie über die Runden, während er seine hübsche Frau Kerry (Katie Holmes) und Tochter in einem der sicheren Außenbezirke untergebracht hat. Noch immer wird White von den traumatischen Erinnerungen an
seine schwierige Jugend im Ghetto heimgesucht, als er mit seinem Freund Vinnie ohne eigenes Verschulden in zwei Morde verwickelt gewesen war.
Zwar hat der damals zuständige Beamte Stanford (Al Pacino) damals Jonathans Beteiligung an den Morden unter den Teppich gekehrt, um dessen Vater zu schützen, doch kommen die Vorfälle wieder ans Licht, als die linksliberale Journalistin Loren Bridges (Juliette Binoche) anonyme Schreiben erhält, in denen der Verfasser droht, die Drahtzieher der Vertuschungsaktion von damals zur Verantwortung zu ziehen. Da wird auch Jonathans Chef Matheres (Ray Liotta) nervös, der seine schützende Hand nicht ewig über Jonathan halten kann.
Dass Cops nicht immer nur für Recht und Ordnung sorgen, sondern auch fehlbare, manchmal sogar korrupte Menschen sind, weiß der geneigte Kinogänger nicht erst seit "Internal Affairs", "Training Day" oder "Cop Land". Auch Dito Montiel ("Fighting") thematisiert in seinem ambitionierten Cop-Drama "The Son of No One" die Schattenseiten des Polizisten-Daseins, allerdings vermag der Film selten zu fesseln. Channing Tatum sieht zwar gut aus, kann schauspielerisch aber kaum überzeugen, zumal er mit Al Pacino und Ray Liotta zwei starke Charaktermimen an seiner Seite hat. Katie Holmes und Juliette Binoche haben dagegen zu wenige Szenen, um wirkliche Präsenz demonstrieren zu können. Dem prominenten Ensemble hätte man eine Story gewünscht, die spannender und vielschichtiger inszeniert worden wäre, doch hierhapert es im Verlauf des Films immer wieder.
So bleibt "The Son of No One" ein Film mit interessanter Ausgangsidee und starker Besetzung, doch wurde das Potenzial längst nicht ausgeschöpft.
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