Scream 4
Wes Craven gehört zu jener Generation von Filmemachern wie John Carpenter und Tobe Hooper, die Ende der 70er anfingen, mit Werken wie "Nightmare on Elm Street", "Halloween" und "The Texas Chainsaw Massacre" dem Horrorfilm ein extrem brutales und blutiges Gesicht zu verleihen. Nach einer langen Durststrecke, in denen das erfolgreiche Konzept dieser Pioniere oft ideenlos kopiert wurde, war es an Freddy-Krueger-Schöpfer Wes Craven selbst, 1996 mit "Scream" dem ausgelaugten Genre wieder mit frischem Blut zu versorgen. Nach zwei überraschend gelungenen Sequels weiß auch "Scream 4" mit hartem, aber auch augenzwinkerndem Slasher-Horror zu überzeugen, der sein Publikum durchaus ernst nimmt und es gleich mit den Grundlagen und Gesetzen des Genres vertraut macht, um diese lustvoll über Bord zu werfen.
Jahre nach den schrecklichen Morden, mit denen der mittlerweile berühmt gewordene Ghostface-Killer das beschauliche Woodsboro terrorisiert hat, haben sich die Wogen geglättet, doch ausgerechnet als mit Sidney Prescott (Neve Campbell) die Heldin von damals zu einer Lesung aus ihrem Buch in ihre Heimatstadt zurückkehrt, schlägt der maskierte Killerwieder unbarmherzig zu.
Mit einem gelungenen Film-im-Film-Einstieg machen Wes Craven und sein kongenialer Drehbuchautor Kevin Williamson unmissverständlich klar, dass sie das Slasher-Genre aus dem Effeff beherrschen. Mit sichtlichem Spaß am Spiel mit dessen Regeln sorgen sie hier für herrlich unterhaltsame Momente.
Die Geschichte, die in "Scream" ihren spektakulären Anfang nahm, wird im vierten Teil konsequent mit Kleinstadt-Cop Dwight Riley (David Arquette), seiner Frau Gale Weathers (Courteney Cox), die sich erfolglos als Autorin versucht, und natürlich Sidney Prescott weiterentwickelt. Natürlich wird beim Rätsel um die Identität des Mörders den Genre-Konventionen getreu so manche falsche Fährte gelegt. Ungewohnt ist einzig der hohe Brutalo-Faktor, der geplatzte Gedärme, abgetrennte Gliedmaßen und schnörkellose Messermorde genussvoll ins Bild setzt. Angereichert mit einem zeitgemäß coolen Soundtrack und einigen Gaststars wie Rory Culkin, Mary McDonnell und Anna Paquin bietet "Scream 4" einmal mehr überdurchschnittliche Slasher-Qualität, die sicher noch das eine oder andere Sequel nach sich ziehen dürfte.
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