Larry Crowne
Wie gut Tom Hanks und Julia Roberts vor der Kamera miteinander harmonieren, haben die beiden eindrucksvoll in Tom Hanks' Regiedebüt "Der Krieg des Charlie Wilson" bewiesen. In Hanks' zweitem Regiewerk "Larry Crowne" geht es weniger satirisch, dafür umso romantischer zu.
Als Larry (Tom Hanks) zu seinem Chef in dem Kaufhaus zitiert wird, wo er seit Jahren zufrieden seiner Arbeit nachgeht, glaubt er noch, ein weiteres Mal zum Mitarbeiter des Monats gekürt zu werden. Stattdessen wird er mit der Begründung gefeuert, keinen Highschool-Abschluss zu besitzen und damit in den Augen der Konzernleitung kein Potenzial zur Weiterentwicklung besitzt. Doch statt lange Trübsal zu blasen, bewirbt sich der ehemalige Marinekoch auf alle möglichen Stellen vom Vertrieb bis zum Management, ehe er sich nach all den Absagen im College für einen Rhetorikkurs anmeldet.
Als Fahrer eines gebraucht erworbenen Motorrollers findet Larry schnell Anschluss bei einer gleichgesinnten Truppe, die ziellos durch die Gegend fährt und einfach Spaß hat. Weniger lustig geht es im Leben von Larrys Rhetorik-Dozentin Mercedes Tainot (Julia Roberts) zu, deren hochgebildeter Mann nur zuhause abhängt und sich mit Porno-Seiten vergnügt. Larrys erfrischendem Charme kann sie zunächst wenig abgewinnen, zumal er auch bei den Übungen im Kurs wenig
Esprit versprüht. Doch auch in der Liebe will gut Dinge manchmal Weile haben.
Vor dem ernsten Hintergrund des Jobverlusts in einer angespannten Wirtschaftslage, in der große Konzerne immer mehr Personal wegrationalisieren, entwickelt Tom Hanks mit "Larry Crowne" eine Feel-Good-Liebeskomödie mit zwei sympathischen Figuren, die so einige Tiefschläge im Leben verarbeiten mussten und sich von ebenso vielen Illusionen verabschiedet haben. Allerdings nimmt
sich Hanks für seine Nebenfiguren kaum Zeit, so dass sie nicht mehr als schmückendes, manchmal sogar nervendes Beiwerk sind. Und auch abgesehen davon, dass die Story nicht wirklich schlüssig entwickelt wird, bietet "Larry Crowne" doch jederzeit luftig-leichtes Star-Kino.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen