Chasing Amy

"Chasing Amy" (1997) zählt neben seinem Debüt "Clerks - Die Ladenhüter" (1994) und "Dogma" (1999) zu den bemerkenswertesten Regiearbeiten des amerikanischen Schauspielers, Drehbuchautors und Filmemachers Kevin Smith. An diese künstlerischen wie kommerziellen Erfolge konnte Smith anschließend nicht mehr anknüpfen, aber die jetzigen DVD-/Blu-ray-Veröffentlichungen von "Chasing Amy", "Clerks" und dem aktuellen, bemerkenswerten Werk "Red State" zeigen das Potenzial eines talentierten Regisseurs. "Chasing Amy" stellt nach "Clerks" und dem etwas verunglückten "Mallrats" (1995) den Abschluss von Smith' Jersey-Trilogie dar und überzeugt als ungewöhnliche Romanze mit extrem viel Dialogwitz. 
Die beiden Jugendfreunde Holden McNeil (Ben Affleck) und Banky Edwards (Jason Lee) leben nicht nur zusammen in einer Wohnung in Jersey, sondern arbeiten als Comic-Zeichner auch extrem erfolgreich zusammen. Sie werden bei Autogrammstunden von seltsamen Fans belagert und erhalten sogar das Angebot, dass ihre "Bluntman"-Comics als Zeichentrick-Serie adaptiert werden sollen. Doch als Holden und Banky die flippige Alyssa (Joey Lauren Adams) kennenlernen, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt: Obwohl sich schnell herausstellt, dass Alyssa eine glückliche Lesbenbeziehung führt, hat Holden sein Herz an sie verloren. Nicht nur dass Banky seinen Freund davon abzuhalten versucht, sich unnötige Hoffnungen zu machen, Holden ist auch extrem verwirrt, als er von Alyssas sexueller Experimentierfreudigkeit in der Vergangenheit erfährt. 
Dieser kurze Abriss der Story kann nur ungenügend wiedergeben, mit welcher Spielfreude die Akteure ihre ungewöhnlichen Rollen mit sprudelndem Leben füllen. Kevin Smith hat für seine Hauptdarsteller nicht nur außergewöhnliche Biografien erschaffen, sondern lässt sie auf dem Schlachtfeld der Liebe wortgewaltige, so gar nicht zimperliche Kämpfe ausfechten, in denen keine echten Gewinner auszumachen sind. Doch nicht nur die sympathischen Figuren und ihre seltsamen Konstellationen machen "Chasing Amy" so sehenswert. Kevin Smith hat den Film mit einer Vielzahl von augenzwinkernden Kommentaren zur Popkultur versehen und das Lebensgefühl der ausgehenden 90er Jahre treffend eingefangen. 

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