Clerks - Die Ladenhüter

Die New-Jersey-Reihe des Drehbuchautors, Schauspielers und Regisseurs Kevin Smith zählt bis heute zu den absoluten Highlights des Komödien-Genres. Bevor das Multitalent mit deren Abschluss-Film "Chasing Amy" (1997) und vor allem "Dogma" (1999) voll durchstarten konnte, demonstrierte er mit dem 1994 inszenierten Low-Budget-Film "Clerks - Die Ladenhüter" sein Talent für grandiose Dialoge. Nun ist dieses Kleinod im Rahmen der "Blu Cinemathek" von Studio Canal auch als Blu-ray erhältlich.
Völlig übermüdet von seiner letzten Schicht und genervt, an seinem freien Tag doch arbeiten zu müssen, tritt der 22-jährige Dante Hicks (Brian O'Halloran) seinen Dienst in dem Quick-Stop-Laden an. Kaffeemaschine angeschmissen, schnell ein Hinweis-Plakat mit Schuhcreme beschriftet, dass der Laden tatsächlich geöffnet ist, weil sich die Rollläden nicht öffnen lassen, und schon gibt es den ersten Ärger, als ein Kunde vehement die Zigarettenkäufer auf die Qualen hinweist, die der durch Rauchen verursachte Lungenkrebs mit sich bringt. Dann wird Dante auch noch von seiner Freundin Veronica (Marilyn Ghigliotti) angestachelt, wie sie auf die Uni zu gehen und etwas aus seinem Leben zu machen. Und zu allem Überfluss muss er sich immer wieder mit seinem Kumpel Randal Graves (Jeff Anderson) herumstreiten, der nebenan in der Videothek arbeitet und die merkwürdigsten Theorien zur Sprache bringt. Turbulent wird es, als Dante in der Zeitung liest, dass sich seine alte Flamme Caitlin (Lisa Spoonhauer) verloben will. Als sie plötzlich in seinem Laden auftaucht, scheint die Beziehung wieder zu neuem Leben zu erwachen. 
Kevin Smith, der zusammen mit dem durchgeknallten Drogendealer Jay (Jason Mewes) seinen ersten Auftritt als Silent Bob in "Clerks" hat, reichten einige wenige Kulissen, eine Handvoll unbekannter Darsteller und ein geradezu lächerliches Budget von 27.000 Dollar, um einen grandiosen kleinen Film über die kleinen Arbeitsbienen dieser Gesellschaft zu inszenieren, die ohne große Ansprüche an ihr eigenes Leben anspruchslose Jobs ausüben, letztlich aber doch einige soziale Kompetenzen einbringen müssen, um den Arbeitsalltag heil zu überstehen. In nicht mal besonders ästhetischen Schwarz-Weiß-Bildern inszenierte Smith eine Gesellschaftskomödie, in der ganz unterschiedliche Themen zur Sprache kommen. Sex spielt eine ganz große Rolle, verrückte Kunden sowieso, aber auch die Qualitäten der "Star Wars"-Filme. Das ist alles so wild zusammengeschustert, wie es dem Alltag solcher Underdogs angemessen erscheint, und voller irrsinniger wie liebenswerter Einfälle und Gags, dass man die Protagonisten mit all ihren Schwächen und Ticks nur ins Herz schließen kann. 

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