Hellraiser: Revelations
Das britische Künstler-Multitalent Clive Barker hat mit seinen sechs "Büchern des Blutes" nicht nur die Horrorliteratur erneuert und das Splatterpunk-Subgenre mitbegründet, sondern 1987 mit der Verfilmung seiner eigenen "The Hellbound Heart"-Novelle unter dem Titel "Hellraiser" gleich einen längst zum Kult avancierten Meilenstein des modernen Horrorkinos geschaffen. Doch nachdem der mit größerem Budget produzierte Teil 2 "Hellbound: Hellraiser 2" das Niveau des Erstlings halten und in Sachen Special Effects, Score und Bildsprache sogar noch eine Schippe drauflegen konnte, erging es dem Franchise in der Folge ähnlich wie den populären Horrorreihen "Halloween", "Freitag der 13." und "Nightmare on Elm Street". Dass mit Teil 8 - "Hellraiser: Hellworld" - der Tiefpunkt aber noch nicht erreicht worden war, demonstriert nun das lieblose Pfuschwerk "Hellraiser: Revelations", für das nicht mal mehr Doug Bradley in seine Rolle als Cenobiten-Oberhaupt Pinhead zur Verfügung stehen wollte.
Die öde Story ist schnell zusammengefasst: Die beiden Jugendlichen Steven (Nick Eversman) und Nico (Jay Gillespie) wollen in Mexiko so richtig einen draufmachen, verschwinden aber spurlos. Bei einem gemeinsamen Abendessen der beiden Familien in Stevens Elternhaus stößt Stevens Schwester Emma (Tracey Fairaway) im aufgefundenen Reisegepäck auf eine Videocassette, die für mehr Verwirrung als Aufhellung sorgt. Dann taucht Steven plötzlich wie aus dem Nichts, aber blutüberströmt, auf und erzählt von seinen grausamen Erlebnissen.
"Mirrors 2"-Regisseur Victor Garcia schafft es leider nicht für eine Sekunde, der wenig überzeugenden Story einen gewissen Unterhaltungswert zu verleihen. Pinhead (Stephan Smith Collins) und seine Cenobiten, die als sadistische Kreaturen aus der Hölle stets die Faszination der "Hellraiser"-Filme ausmachten, sind zu lachhaften Karikaturen ihrer selbst geworden, die nur noch leere und vor allem miserabel synchronisierte Sprüche absondern.
Leider können auch die "normalen" Charaktere keine Sympathien für sich verbuchen, so dass die in gut 70 Minuten verpackte Geschichte ohne jegliche Höhepunkte am verärgerten Zuschauer vorbeirauscht.
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