Prêt-à-Porter
Zur Pariser Modewoche im Frühjahr 1995 werden wie jedes Jahre alle möglichen Sterne und Sternchen der Modewelt erwartet. Die Fernsehjournalistin Kitty Potter (Kim Basinger) fängt die prominentesten Modeschöpfer, -journalisten und -fotografen bereits am Flughafen in Empfang, um ihnen einige nichtssagende Statements zu entlocken.
Als der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Modeschöpfer, Olivier de la Fontaine (Jean-Pierre Cassel) in seiner Limousine erstickt, gerät der geheimnisvolle Sergej Oblov (Marcello Mastroianni) unter Mordverdacht, doch von dieser Schlagzeile abgesehen, verläuft die Show nach Plan. Hinter den Kulissen brodelt es allerdings. Die drei Modejournalistinnen Regina Krumm (Linda Hunt), Sissy Wanamaker (Sally Kellerman) und Nina Scant (Tracey Ullman) versuchen mit allen Mitteln, den angesagten Modefotografen Milo O'Brannigan (Stephen Rea) an ihr Magazin zu binden. Die beiden Journalisten Ann Eisenhower (Julia Roberts) und Joe Flynn (Tim Robbins) teilen sich gezwungenermaßen erst das Hotelzimmer, dann auch das Bett. Und Modeschöpferin Simone Lo (Anouk Aimée) steht auf einmal ohne ihre Kollektion da ...
Mit gewohnt mächtiger Starpower nimmt Regie-Veteran Robert Altman in "Prêt-à-Porter" die Scheinheiligkeit und die Sucht aller Beteiligten nach Ruhm und Anerkennung aufs Korn und macht sich einen Spaß nach dem anderen, die leeren Worthülsen, die eitlen Egos und die wenig zimperlichen Grabenkämpfe der Branche zu entlarven. Altman bedient sich der wechselseitigen Schilderung von etlichen Nebenhandlungen, die in ihrer Gesamtheit kein gutes Haar an der Modeszene lassen. So kann es wenig verwundern, dass die wenigsten Modedesigner eine Drehgenehmigung für Altman erteilten, Karl Lagerfeld erwirkte sogar eine einstweilige Verfügung, so dass sein Name im Film mit einem Zensurpiepton übertönt worden ist. Auf der nun veröffentlichten Blu-ray kommen die brillanten Farben der Modefarce wunderbar zur Geltung, eine besondere Freude ist es allerdings, Altstars wie Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Lauren Bacall und Anouk Aimée in ihren jeweiligen Rollen aufblühen zu sehen.
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