Breathe In

Nach seiner turbulenten Karriere als Rockstar lebt Keith Reynolds (Guy Pierce) mit seiner Frau Megan (Amy Ryan) und der gemeinsamen Tochter Lauren (Mackenzie Davies) in einer Kleinstadt eine Stunde von New York entfernt, arbeitet als Musiklehrer an der örtlichen Highschool und sehnt sich danach, seine Aushilfsengagements als Cellist im Sinfonieorchester auszuweiten. Das geregelte Familienleben der Reynolds wird aber einer harten Prüfung unterworfen, als die britische Austauschschülerin Sophie (Felicity Jones) nicht nur Laurens Freund zu gefallen beginnt, sondern auch Keith, der durch Sophies impulsive Art wieder nach einem Leben zu streben anfängt, das seinen eigentlichen Wünschen entspricht …
Drehbuchautor und Regisseur Drake Doremus („The Beauty Inside“, „Like Crazy“) inszenierte mit „Breathe In – Eine unmögliche Liebe“ ein stark gespieltes Familiendrama mit Kammerspielcharakter. Im Mittelpunkt seiner Geschichte steht die „unmögliche“ Beziehung zwischen dem alten Zeiten nachtrauernden Keith und der ebenso hübschen wie musisch begabten Sophie, die Keith durch ihre Art, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren, in eine echte Midlife-Crisis stürzen lässt. Obwohl auch Frau und Tochter von Keith‘ emotionaler Neuorientierung betroffen sind, bleiben sie in dem gefühlvoll inszenierten, nie aufgesetzt wirkenden Drama Nebenfiguren. Doremus geht es vor allem darum, welche Dynamik die wachsende Zuneigung zwischen dem Ex-Rockstar und dem aufgeweckten Mädchen entwickelt und wie sie sich auf ihre Umwelt auswirkt. Das funktioniert deshalb so gut, weil Guy Pearce („Memento“, „Lawless – Die Gesetzlosen“) das emotionale Wechselbad der Gefühle, das er durchlebt, auch ohne große Worte darüber zu verlieren glaubhaft zu verkörpern versteht. Und Felicity Jones („In guten Händen“, „Like Crazy“) brilliert in der Rolle der Sophie als ein junges Mädchen, das ohne aktiv die Entwicklung zu steuern eine familiäre Tragödie auszulösen beginnt, deren Konsequenzen niemandem richtig klar zu sein scheinen.

Zu der ruhigen, doch nie langweiligen Inszenierung passt auch der wunderschöne Piano-Score von Dustin O’Halloran, der mit dem Regisseur bereits erfolgreich bei „Like Crazy“ und der TV-Mini-Serie „The Beauty Inside“ zusammengearbeitet hat.
„Breathe In“ ist ein großartig gespieltes Familiendrama mit großartigen Darstellern in einer elegant und ruhig inszenierten Geschichte, die durch die feine Figurenzeichnung des im Fokus stehenden Duos besticht.

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