Dexter - Staffel 7

Sechs Staffeln lang hat der Blutanalyse-Spezialist Dexter Morgan neben seiner Haupttätigkeit beim Miami Police Department erfolgreich jene Killer ins Jenseits befördert, die wegen mangelnder Beweise oder grober Verfahrensfehler dem Strafvollzug durch die Lappen gegangen sind. Bislang hat er bei seiner Killer-Hatz den strengen Kodex seines verstorbenen Vaters Harry befolgt, doch in der siebten Staffel steht Dexter gleich vor mehreren ungewöhnlichen Herausforderungen.
Als Lieutenant Debra Morgan (Jennifer Carpenter) beobachtet, wie ihr geliebter Bruder Dexter (Michael C. Hall) den Serienmörder Travis Marshall in einer Kirche zur Strecke bringt, ist sie ebenso schockiert wie Dexter, dessen düsterer Begleiter nun kein Geheimnis mehr ist. Debra hilft ihrem Bruder, die Tat zu vertuschen, bringt sich damit aber selbst in eine schwierige Situation, denn als Captain LaGuerta (Lauren Vélez) in der Ruine der abgebrannten Kirche einen Objektträger mit einer Blutprobe des Hingerichteten findet, fallen ihr die Parallelen zum Bay-Harbor-Metzger auf. Während sie versucht, den Fall neu aufzurollen, muss sich Dexter etwas einfallen lassen, um die auf ihn hindeutenden Indizien auf seinen ehemaligen Kollegen Doakes abzuwälzen, der damals als Bay-Harbor-Metzger identifiziert und getötet worden war. Doch Dexter hat noch ganz andere Probleme zu bewältigen. Nachdem er den Polizistenmörder Viktor Baskov (Enver Gjokaj) eliminiert hat, bekommt er es mit der ukrainischen Mafia und deren Miami-Boss Sirko (Ray Stevenson) zu tun, der blutige Rache für den Mord an seinem Geliebten schwört. Derweil mag sich Debra zwar noch immer nicht mit dem anfreunden, was ihr Bruder eigentlich ist, aber sie versteht seinen Antrieb, als ihr selbst der Frauenmörder Ray Speltzer durch die Lappen geht, und gibt Dexter grünes Licht, die Sache in die Hand zu nehmen. Doch als ihr Bruder sich in die Serienmörderin Hannah McCay (Yvonne Strahovski) zu verlieben beginnt, sieht Debra rot …
Von Beginn an lebte die Showtime-Serie von dem interessanten Konzept, einen Mitarbeiter eines Polizeireviers zu einem Serienkiller zu formen, der das vollendet, was die Strafverfolgungsbehörden nicht geschafft haben, nämlich Mördern ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Das an sich fragwürdige Selbstjustiz-Paradigma erklärte sich für den Zuschauer nachvollziehbar durch das traumatische Kindheitserlebnis, als Dexter mitansehen musste, wie seine Mutter in einem Frachtcontainer von drei Männern brutal ermordet wurde. Über sechs Staffeln hinweg behielt Dexter sein dunkles Geheimnis für sich und sorgte auf stets effiziente Art und Weise dafür, dass jeder, der ihm auf die Schliche zu kommen drohte, sein Geheimnis mit ins Grab nahm. Allerdings nutzte sich dieses Konzept gerade in den Staffeln 5 und 6 etwas ab.
Mit dem Finale der sechsten Staffel kam endlich wieder etwas Pep in die Serie, als Debra ihren Bruder auf frischer Tat ertappte. Wie die beiden Halbgeschwister mit dieser Situation umgehen, macht den größten Reiz der siebten Staffel aus. Aber auch die Nebenhandlungen sorgen für hohen Unterhaltungswert, allen voran die Rivalität zwischen Dexter und dem ukrainischen Mafia-Boss Sirko, die Liaison zwischen Dexter und der Giftmörderin Hannah McCay und natürlich Laguertas bedrohlichen Bemühungen, Dexter als Bay-Harbor-Metzger zu enttarnen.
Alles zusammen verleiht der siebten Staffel eine Dynamik, wie sie seit der zweiten Staffel nicht mehr zu erleben war. Nach dieser grandiosen Tour de Force bleibt eigentlich nicht mehr viel, womit die finale achte Staffel auftrumpfen könnte, aber wie die siebte Staffel beweist, sind der Kreativität der „Dexter“-Drehbuchautoren kaum Grenzen gesetzt.
"Dexter" in der IMDb

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