96 Hours - Taken 3

Seit Luc-Besson-Schützling Pierre Morel („Ghettogangz – Die Hölle vor Paris“) den Oscar-nominierten Charakterdarsteller Liam Neeson („Schindlers Liste“, „Batman Begins“) in „Taken – 96 Hours“ 2008 zum Action-Star etablierte, hat sich der irische Mime vermehrt in Thriller-Produktionen wie „Non-Stop“, „Unknown Identity“ und „Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones“ hervorgetan. Als Ex-CIA-Agent und liebender Familienvater Bryan Mills zeigt Neeson zum vorläufig letzten Mal, dass er hart mit denen ins Gericht geht, die ihm und seinen Liebsten zu nah auf die Pelle rücken. Allerdings kann der Abschluss der Trilogie längst nicht mehr an die straff inszenierten Vorgänger anknüpfen.
Nachdem Bryan sowohl seine Tochter Kim (Maggie Grace) als auch deren Mutter Lenore (Famke Janssen) in Paris und Istanbul aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet hat, sind sich die Lenore und Bryan wieder näher gekommen. Als ihre Ehe mit dem erfolgreichen Geschäftsmann Stuart St. John (Dougray Scott) kriselt, sucht Lenore die Nähe zu ihrem Ex-Mann, muss diese allerdings mit dem Tod bezahlen. Bryan findet Lenore mit aufgeschlitzter Kehle in seinem Bett vor, nachdem er kurz frische Bagels holen gegangen war, und wird mit dem Tatmesser in der Hand am Tatort gleich von der Polizei festgesetzt. Allerdings kann er sich geschickt der Festnahme entziehen und versucht auf eigene Faust und mit Unterstützung seiner alten Kollegen und Freunde herauszufinden, wer ihm den Mord an Lenore anhängen will. Dabei stößt er auf den russischen Geschäftsmann und Auftragskiller Oleg Malankov (Sam Spruell), der durch eine ganze Horde von Bodyguards beschützt wird. Während Mills diese Mauer zu durchbrechen versucht, hängt ihm der kluge Detective Franck Dotzler (Forest Whitaker) im Nacken …
Nach den Entführungen zunächst seiner Tochter, dann seiner Frau muss sich Bryan Mills in „96 Hours – Taken 3“ um seine eigene Haut kümmern. Aus dem früheren Jäger wird nun ein Gejagter, der auf eigene Faust seine Unschuld beweisen will. Luc Besson („Lucy“, „Das fünfte Element“), der wie bei den ersten beiden Teilen zusammen mit Robert Mark Kamen das Drehbuch verfasst hat, gab sich allerdings nicht viel Mühe, der Story eine originelle Note zu verleihen. Stattdessen hat er die Grundidee des Klassikers „Auf der Flucht“ mit einigen Klischees des Polizeifilm-Genres verknüpft und auf dem flachbrüstigen Gerüst einer durchweg vorhersehbaren Geschichte die Action-Elemente in den Vordergrund gerückt. Regisseur Pierre Morel inszenierte den dritten „96 Hours“-Part mit ansehnlichen Auto-Verfolgungsjagden und genügend Nahkampf-Action-Szenen, um Genre-Fans auf die Kosten kommen zu lassen, doch die explosive Wucht, die Neeson in den vorangegangenen „Taken“-Filmen verkörperte, ist doch weitgehend verpufft. Bleibt zu hoffen, dass die „96 Hours“-Reihe nun wirklich ein Ende gefunden hat, bevor sie weitere qualitative Einbußen hinnehmen muss und nicht wie die „Transporter“-Reihe einen unnötigen Aufguss mit einem neuen Darsteller erlebt.
"96 Hours - Taken 3" in der IMDb

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