Rob the Mob - Mafia ausrauben für Anfänger

Die Mafia ist immer wieder gut für Geschichten, die einfach für das Kino gemacht sind. Natürlich denken Cineasten da vor allem an Coppolas fulminant-epischer „Der Pate“-Trilogie oder an Martin Scorseses „GoodFellas“, aber immer wieder gelangen auch weniger bekannte Geschichten auf die Kinoleinwand oder zumindest auf die heimischen Bildschirme. Vor dem Hintergrund des Prozesses gegen die Mafia-Größe John Gotti sorgt ein junges Gaunerpärchen in „Rob the Mob - Mafia ausrauben für Anfänger“ für überraschende Momente im Mafia-Alltag.
Nachdem Tommy (Michael Pitt) 1992 in Queens seine Zeit im Knast abgesessen hat, will zumindest seine Freundin Rosie (Nina Arianda) einen sauberen Neuanfang in ihrem Leben und ihren Geliebten ebenfalls in dem Inkasso-Unternehmen unterbringen, wo sie selbst ihre Brötchen verdient. Doch Tommy ist dieser Weg zum bescheidenen Wohlstand zu beschwerlich und schwänzt schon mal einen Tag, um dem Gotti-Prozess beizuwohnen. Dort erfährt er, dass in den Mafia-Clubs viel Geld herumliegt, aber keine Schusswaffen erlaubt sind. Dieses Kuriosum macht sich Tommy zunutze, um mit Rosie immer mal wieder mit einer Uzi bewaffnet in so einen Club einzufallen und die verdutzten Italiener um ihre Ersparnisse zu bringen. Als wäre das nicht schon ärgerlich genug für Gangster-Boss Big Al (Andy Garcia), bekommt Tommy dabei zufällig auch eine Liste mit dem Stammbaum der New Yorker Mafia in die Hände. Davon bekommen auch Reporter Cardoza (Ray Romano) und FBI-Agent Frank Hurd (Frank Whaley) Wind.
Regisseur Raymond De Felitta („Meet The Rizzos“) hat mit „Rob the Mob“ eine ebenso wahre wie vergnügliche Geschichte über die unglaubliche Tatsache inszeniert, wie fahrlässig die Mafia mit ihren erbeuteten Geldern umgeht, was die beiden jungen Protagonisten in bester „Bonnie & Clyde“-Manier ausnutzen und dabei auch Mafia-Boss Big Al in ernste Bedrängnis bringen. De Felitta erzählt diese etwas andere Mafia-Geschichte mit leichter Hand und darf sich dabei auf eine sehenswerte Besetzung verlassen. Andy Garcia, der bereits in „Der Pate 3“ und „The Untouchables“ einschlägige Erfahrungen sammeln durfte, mimt den Mafia-Boss mit souveräner Leichtigkeit, und auch Michael Pitt lieferte in Martin Scorseses „Boardwalk Empire“-Serie bereits eine glaubwürdige Darstellung als Gangster ab.
Ins Kino hat es dieses kurzweilige, wenn auch unspektakuläre Mafia-Drama mit heiteren Momenten hierzulande zwar nicht geschafft, aber für einen unterhaltsamen Feierabend-Film auf dem Sofa ist der handwerklich mehr als ordentliche Film durchaus gut.
"Rob the Mob" in der IMDb

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