London Has Fallen

Action-Spezialist Antoine Fuqua („Shooter“, „The Equalizer“) hat 2013 mit „Olympus Has Fallen“ zwar einen wenig plausiblen, aber höchst unterhaltsamen Reißer inszeniert, in dem nordkoreanische Terroristen das Weiße Haus stürmen und der amerikanische Präsident nur durch den beherzten Einsatz eines seiner Secret-Service-Agenten auf spektakuläre Weise gerettet werden konnte. Dem Publikum gefiel vor allem Gerard Butler („300“, „Gamer“) in der Rolle des kompromisslosen Aufräumers an der Seite des Präsidenten und sorgte für ein Einspielergebnis, das eine Fortsetzung geradezu verlangte.
Mit dem iranischen Regisseur Babak Najafi holte sich das Studio zwar einen noch unbekannten Namen als Fuquas Nachfolger, doch ihm gelingt mit „London Has Fallen“ ein zwar ebenso hanebüchenes Sequel, doch ist dieses auf etwas glaubwürdigeren Prämissen aufgebaut.
Nach dem plötzlichen Tod des britischen Premierministers werden obligatorisch alle führenden Staatsoberhäupter der westlichen Welt zur Trauerfeier eingeladen. Secret-Service-Agent Mike Banning (Gerard Butler) ist eigentlich schon dabei, seine Kündigung beim Personenschutz des Präsidenten einzureichen, damit er sich ganz auf seine hochschwangere Frau Leah (Radha Mitchell) und ihr erstes gemeinsames Kind konzentrieren kann, doch zuvor muss er natürlich mit der Secret-Service-Direktorin Lynne Jacobs (Angela Bassett) seinen Präsidenten Benjamin Asher (Aaron Eckhart) nach London begleiten.
Die Londoner Sicherheitskräfte haben alle Hände voll zu tun, für den reibungslosen Ablauf der Zeremonie zu sorgen. Doch kaum sind die geladenen Staatsoberhäupter in der britischen Metropole eingetroffen, stürzen als Polizisten verkleidete Terroristen London ins Chaos, bombardieren die wichtigsten Wahrzeichen der Stadt und eröffnen das Feuer auf die ausländischen Staatsgäste. Banning und Jacobs können sich gerade noch in einen gepanzerten SUV retten und von dort aus mit dem Helikopter dem Chaos entfliehen, doch den skrupellosen Terroristen unter Führung des gefürchteten Waffenhändlers Aamir Barkawi (Alon Aboutboul) gelingt es, den Präsidenten in ihre Gewalt zu bringen.
Nun liegt es wieder an Banning, Asher davor zu bewahren, einen medienwirksam inszenierten Tod zu sterben. Und auch US-Vizepräident Allan Trumbull (Morgan Freeman) ist auf die Augen und Ohren seines Top-Agenten angewiesen …
Mit seinem Hollywood-Debüt „London Has Fallen“ schlägt sich Babak Najafi mehr als wacker. Das Drehbuch wirkt nicht mehr ganz so holprig wie bei „Olympus Has Fallen“ und hat durch den nicht ganz so abstrusen Hintergrund des Racheaktes eines pakistanischen Waffenhändlers eine glaubwürdigere Grundlage für das Chaos, in das London gestürzt wird.
Zwar ist auch hier absolut nicht nachzuvollziehen, wie die britischen Sicherheitskräfte so massiv infiltriert werden können, um so ein Gemetzel veranstalten zu können, und auch die Bannings Solo-Befreiungsmission wirft Fragen der Logik auf, doch die akkurat inszenierte Action lässt ohnehin nicht viel Zeit zum Nachdenken. Über allem thront ohnehin Gerard Butler mit einer Darstellung, die physische Präsenz, Menschlichkeit, Charakterstärke und Humor vereint. Daneben können eigentlich nur noch Morgan Freeman und Angela Bassett wirklich punkten, während Aaron Eckhart und vor allem Radha Mitchell eher passive Rollen zugewiesen bekommen haben.
„London Has Fallen“ überzeugt weit mehr als sein Vorgänger und dürfte eine weitere Fortsetzung nach sich ziehen.
"London Has Fallen" in der IMDb

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