McMafia - Staffel 1
Der iranische Drehbuchautor Hossein Amini hat bereits so unterschiedliche Stoffe wie Thomas Hardys „Herzen in Aufruhr“, Henry James‘ „Die Flügel der Taube“, John Le Carrés „Verräter wie wir“ und Jo Nesbøs „Schneemann“ für die Kinoadaption bearbeitet. Für die BBC-Serie „McMafia“ hat er sich des Sachbuch-Bestsellers „McMafia: A Journey Through the Global Criminal Underworld“ von Misha Glenny angenommen und die Grundlage für eine ebenso verstörende wie packende Unterwelt-Saga gelegt, deren acht Folgen der ersten Staffel zunächst auf Amazon liefen und nun über polyband auf DVD/Blu-ray erscheint.
Der Investmentbanker Alex Godman (James Norton) stammt aus einer russischen Familie ab, deren Oberhaupt Dimitri Godman (Aleksey Serebryakov) ins Londoner Exil verbannt wurde, nachdem der Oligarch im Kreml in Ungnade gefallen war. Nun betäubt er sein Heimweh mit Alkohol und bekommt nicht mit, dass Alex‘ bislang ebenso sauberen wie lukrativen Geschäfte unter dem Gerücht zu leiden beginnen, dass sein Fund in dubiose Machenschaften in Russland verstrickt sei.
Innerhalb kürzester Zeit laufen Alex die Investoren davon. Um seine Firma zu retten, kommt Alex auf das Angebot seines Onkels Boris (David Dencik) zurück, der ihn in Israel mit dem zwielichtigen Geschäftsmann Semiyon Kleiman (David Strathairn) bekanntmacht. Gemeinsam gehen Alex und Kleiman gegen den russischen Unterweltboss Vadim Kalyagin (Merab Ninidze) vor, der eine Bedrohung für Kleimans Seerouten für seine Drogenlieferungen darstellt.
Als Vadim knapp die Explosion einer Autobombe überlebt, hat er die Verantwortlichen schnell ausgemacht und bedroht Alex‘ Familie. Um sie zu schützen, heuert Alex nicht nur Bodyguards an, sondern löst auch die Verlobung mit Rebecca (Juliet Rylance), die nichtsdestotrotz im Fokus von Vadims Racheplänen steht.
Mit dem in Südfrankreich lebenden Drogenboss Antonio Mendez (Caio Blat) scheint Alex einen weiteren Verbündeten im Kampf gegen die russische Mafia gefunden zu haben …
Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Glennys Bestseller erscheint die von James Watkins („Die Frau in Schwarz“, „Bastille Day“) inszenierte Adaption als Fernsehserie erschreckend aktuell, zumal Glenny in seinem Buch die Zusammenhänge zwischen der in London ansässigen Hochfinanz, nach dem Franchise-Prinzip von McDonalds hervorragend organisierten Drogenschmuggel und international florierenden Frauenhandel offenlegt.
In den ersten acht Folgen nimmt der Frauenhandel nur eine Nebenhandlung ein, als ein Mädchen namens Lyudmilla (Sofya Lebedeva) in Kairo entführt wird und für Kleiman potentielle Geschäftspartner ausspionieren soll und dabei das Interesse von Kleimans Bodyguard Joseph (Oshri Cohen) weckt. Im Fokus stehen die vertrackten finanziellen Transaktionen, die sich in geschickt getarnten Geldwäsche-Projekten darstellen und mit denen die lukrativen Drogendeals über die Bühne gehen. Dazu jetten die Reichen und Schönen zwischen Tel Aviv, Istanbul, Dubai, Kairo, London und Südfrankreich hin und her und gehen persönliche Allianzen nur aufgrund finanzieller Interessen ein, auch wenn sie diese unter dem Mantel der Freundschaft tarnen.
Alex, der mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde und bei seinen Geschäften immer auf integre Kunden Wert legte, fällt es zunehmend schwerer, Lösungen für die bedrohlichen Probleme zu finden, die nicht nur seinen Fund, sondern vor allem das Leben seiner Familie bedrohen.
Amini und Watkins haben dieses komplexe Geflecht aus mafiösen Strukturen, der Hochglanzfinanzwelt und gewachsenen familiären Bindungen in eine packende Serie gegossen, die vor exotischen und luxuriösen Kulissen den Kampf um Macht und Geld thematisiert. Dabei sind die ganz unterschiedlich charakterisierten Figuren hervorragend besetzt. Vor allem James Norton („Happy Valley“), Merab Ninidze („Bridge of Spies“) und David Strathairn („Sneakers – Die Lautlosen“, „Good Night, and Good Luck“) verleihen der spannenden Drama-Serie eine dramaturgische Tiefe, die in den nachfolgenden Staffeln hoffentlich aufrechterhalten werden kann.
"McMafia" in der IMDb
Der Investmentbanker Alex Godman (James Norton) stammt aus einer russischen Familie ab, deren Oberhaupt Dimitri Godman (Aleksey Serebryakov) ins Londoner Exil verbannt wurde, nachdem der Oligarch im Kreml in Ungnade gefallen war. Nun betäubt er sein Heimweh mit Alkohol und bekommt nicht mit, dass Alex‘ bislang ebenso sauberen wie lukrativen Geschäfte unter dem Gerücht zu leiden beginnen, dass sein Fund in dubiose Machenschaften in Russland verstrickt sei.
Innerhalb kürzester Zeit laufen Alex die Investoren davon. Um seine Firma zu retten, kommt Alex auf das Angebot seines Onkels Boris (David Dencik) zurück, der ihn in Israel mit dem zwielichtigen Geschäftsmann Semiyon Kleiman (David Strathairn) bekanntmacht. Gemeinsam gehen Alex und Kleiman gegen den russischen Unterweltboss Vadim Kalyagin (Merab Ninidze) vor, der eine Bedrohung für Kleimans Seerouten für seine Drogenlieferungen darstellt.
Als Vadim knapp die Explosion einer Autobombe überlebt, hat er die Verantwortlichen schnell ausgemacht und bedroht Alex‘ Familie. Um sie zu schützen, heuert Alex nicht nur Bodyguards an, sondern löst auch die Verlobung mit Rebecca (Juliet Rylance), die nichtsdestotrotz im Fokus von Vadims Racheplänen steht.
Mit dem in Südfrankreich lebenden Drogenboss Antonio Mendez (Caio Blat) scheint Alex einen weiteren Verbündeten im Kampf gegen die russische Mafia gefunden zu haben …
Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Glennys Bestseller erscheint die von James Watkins („Die Frau in Schwarz“, „Bastille Day“) inszenierte Adaption als Fernsehserie erschreckend aktuell, zumal Glenny in seinem Buch die Zusammenhänge zwischen der in London ansässigen Hochfinanz, nach dem Franchise-Prinzip von McDonalds hervorragend organisierten Drogenschmuggel und international florierenden Frauenhandel offenlegt.
In den ersten acht Folgen nimmt der Frauenhandel nur eine Nebenhandlung ein, als ein Mädchen namens Lyudmilla (Sofya Lebedeva) in Kairo entführt wird und für Kleiman potentielle Geschäftspartner ausspionieren soll und dabei das Interesse von Kleimans Bodyguard Joseph (Oshri Cohen) weckt. Im Fokus stehen die vertrackten finanziellen Transaktionen, die sich in geschickt getarnten Geldwäsche-Projekten darstellen und mit denen die lukrativen Drogendeals über die Bühne gehen. Dazu jetten die Reichen und Schönen zwischen Tel Aviv, Istanbul, Dubai, Kairo, London und Südfrankreich hin und her und gehen persönliche Allianzen nur aufgrund finanzieller Interessen ein, auch wenn sie diese unter dem Mantel der Freundschaft tarnen.
Alex, der mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde und bei seinen Geschäften immer auf integre Kunden Wert legte, fällt es zunehmend schwerer, Lösungen für die bedrohlichen Probleme zu finden, die nicht nur seinen Fund, sondern vor allem das Leben seiner Familie bedrohen.
Amini und Watkins haben dieses komplexe Geflecht aus mafiösen Strukturen, der Hochglanzfinanzwelt und gewachsenen familiären Bindungen in eine packende Serie gegossen, die vor exotischen und luxuriösen Kulissen den Kampf um Macht und Geld thematisiert. Dabei sind die ganz unterschiedlich charakterisierten Figuren hervorragend besetzt. Vor allem James Norton („Happy Valley“), Merab Ninidze („Bridge of Spies“) und David Strathairn („Sneakers – Die Lautlosen“, „Good Night, and Good Luck“) verleihen der spannenden Drama-Serie eine dramaturgische Tiefe, die in den nachfolgenden Staffeln hoffentlich aufrechterhalten werden kann.
"McMafia" in der IMDb
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