Score - Eine Geschichte der Filmmusik
Längst sind die Zeiten vorbei, dass Soundtracks nur als bloße musikalische Untermalung der filmischen Handlung betrachtet werden, die dann am besten funktioniert, wenn sie gar nicht bewusst wahrgenommen wird. Mittlerweile haben sich Komponisten wie John Williams, Ennio Morricone und Hans Zimmer als echte Stars emanzipiert, die mit ihrer Musik große Konzertsäle füllen. Der renommierte CBS- und NBC-Nachrichten-Produzent Matt Schrader hat 2014 seinen Job bei CBS gekündigt, um ein äußerst ambitioniertes Projekt in Angriff zu nehmen: Mit der Dokumentation „Score – Eine Geschichte der Filmmusik“ unternimmt er den Versuch, durch Interviews mit Komponisten, Filmwissenschaftlern, Regisseuren und Wissenschaftlern der Faszination für Filmmusik nachzugehen.
Wie originell heutzutage Komponisten vorgehen, um einem Film mit der adäquaten Musik zu versehen, zeigt bereits die Eröffnungssequenz, als Marco Beltrami für den Film „The Homesman“ in freier Natur ein Wind-Piano installiert und ihm so außergewöhnliche Klänge entlockt, die dem Film schließlich einen mystischen Charakter verleihen.
In kurzen Sequenzen wird die Geschichte der Filmmusik skizziert, die bereits 1895 zu den ersten Filmen der Lumière-Brüder live von Orgelspielern zu den Stummfilmvorführungen eingespielt worden ist, bis Max Steiner 1933 mit seiner großorchestralen Musik zu „King Kong und die weiße Frau“ den Grundstein für den Hollywood-Sound der goldenen Ära legte. Alex North brachte 1951 mit seiner Musik zu „Endstation Sehnsucht“ den Jazz in die Filmmusik, Henry Mancini und John Barry in den 1960er Jahren auch Latin- und Big-Band-Einflüsse. Weitere Meilensteine waren die originellen Kompositionen, die Jerry Goldsmith für Filme wie „Planet der Affen“ und „Chinatown“ kreierte, der Einfallsreichtum von Bernard Herrmann und die großartigen Themen, die John Williams für George Lucas („Star Wars“) und Steven Spielberg („E.T. – Der Außerirdische“, „Der weiße Hai“, „Jurassic Park“) komponierte.
Zu jedem dieser Meilensteine lässt Schrader Standbilder aus den Archiven oder bewegte Bilder zur Illustration einblenden und Filmwissenschaftler und Komponisten zu Wort kommen, die mit dieser Musik aufgewachsen sind. In kurzweiligem Wechsel kommen hier populäre Vertreter wie Hans Zimmer, Tom Holkenborg, Elliot Goldenthal, Howard Shore, Christophe Beck, Quincy Jones, Danny Elfman, Christopher Young, John Debney, Bear McCreary, Mychael Danna, Brian Tyler und Tyler Bates zu Wort. Sie erklären dann auch, wie sie selbst an Filmen arbeiten, wobei Mark Mothersbaugh und Heitor Pereira beispielsweise demonstrieren, wie sie aus den ungewöhnlichsten Instrumenten aufregende Klänge zaubern.
Joe Kraemer führt den Zuschauer in die Air Studios und Abbey Road Studios und macht deutlich, wie unterschiedlich die Aufnahmen in verschiedenen Studios klingen. Zu guter letzt darf der Zuschauer die Komponisten bei der Arbeit erleben, wie sie entweder mit dem Regisseur am Mischpult sitzen und die Aufnahmen besprechen oder das Orchester selbst dirigieren. Der Film ist so kurzweilig – und berücksichtigt dabei auch weibliche Komponisten wie Rachel Portman und Deborah Lurie -, dass es fast schade ist, nicht noch mehr zu den Hintergründen des Schaffensprozesses heutiger Hollywood-Komponisten zu erfahren. Hierzu bietet sich das Begleitbuch „Score – A Film Music Documentary: The Interviews“ an, in dem auf über 350 Seiten die einzelnen Komponisten ausführlicher zu Wort kommen. Auf jeden Fall bietet „Score – Eine Geschichte der Filmmusik“ einen spannenden Einblick in einen Teil der Filmproduktion, über den in der Regel wenig bekannt ist, und macht deutlich, mit welcher Kreativität Filmkomponisten versuchen, jedem ihrer ihnen anvertrauten Filmeprojekte bestmöglich gerecht zu werden. Besonders eindringlich sind die Sequenzen, in denen beispielsweise John Williams – in einer Archivaufnahme – in Gegenwart von Steven Spielberg erzählt, wie er das Thema für „Der weiße Hai“ entwickelt hat, oder wie James Cameron an den jüngst verstorbenen Komponisten James Horner erinnert, wie er die Musik zu „Titanic“ skizziert hat. Diese kurzen Eindrücke lassen erahnen, wie eng die Zusammenarbeit zwischen Filmemachern und Komponisten oftmals verläuft.
"Score - Eine Geschichte der Filmmusik" in der IMDb
Wie originell heutzutage Komponisten vorgehen, um einem Film mit der adäquaten Musik zu versehen, zeigt bereits die Eröffnungssequenz, als Marco Beltrami für den Film „The Homesman“ in freier Natur ein Wind-Piano installiert und ihm so außergewöhnliche Klänge entlockt, die dem Film schließlich einen mystischen Charakter verleihen.
In kurzen Sequenzen wird die Geschichte der Filmmusik skizziert, die bereits 1895 zu den ersten Filmen der Lumière-Brüder live von Orgelspielern zu den Stummfilmvorführungen eingespielt worden ist, bis Max Steiner 1933 mit seiner großorchestralen Musik zu „King Kong und die weiße Frau“ den Grundstein für den Hollywood-Sound der goldenen Ära legte. Alex North brachte 1951 mit seiner Musik zu „Endstation Sehnsucht“ den Jazz in die Filmmusik, Henry Mancini und John Barry in den 1960er Jahren auch Latin- und Big-Band-Einflüsse. Weitere Meilensteine waren die originellen Kompositionen, die Jerry Goldsmith für Filme wie „Planet der Affen“ und „Chinatown“ kreierte, der Einfallsreichtum von Bernard Herrmann und die großartigen Themen, die John Williams für George Lucas („Star Wars“) und Steven Spielberg („E.T. – Der Außerirdische“, „Der weiße Hai“, „Jurassic Park“) komponierte.
Zu jedem dieser Meilensteine lässt Schrader Standbilder aus den Archiven oder bewegte Bilder zur Illustration einblenden und Filmwissenschaftler und Komponisten zu Wort kommen, die mit dieser Musik aufgewachsen sind. In kurzweiligem Wechsel kommen hier populäre Vertreter wie Hans Zimmer, Tom Holkenborg, Elliot Goldenthal, Howard Shore, Christophe Beck, Quincy Jones, Danny Elfman, Christopher Young, John Debney, Bear McCreary, Mychael Danna, Brian Tyler und Tyler Bates zu Wort. Sie erklären dann auch, wie sie selbst an Filmen arbeiten, wobei Mark Mothersbaugh und Heitor Pereira beispielsweise demonstrieren, wie sie aus den ungewöhnlichsten Instrumenten aufregende Klänge zaubern.
Joe Kraemer führt den Zuschauer in die Air Studios und Abbey Road Studios und macht deutlich, wie unterschiedlich die Aufnahmen in verschiedenen Studios klingen. Zu guter letzt darf der Zuschauer die Komponisten bei der Arbeit erleben, wie sie entweder mit dem Regisseur am Mischpult sitzen und die Aufnahmen besprechen oder das Orchester selbst dirigieren. Der Film ist so kurzweilig – und berücksichtigt dabei auch weibliche Komponisten wie Rachel Portman und Deborah Lurie -, dass es fast schade ist, nicht noch mehr zu den Hintergründen des Schaffensprozesses heutiger Hollywood-Komponisten zu erfahren. Hierzu bietet sich das Begleitbuch „Score – A Film Music Documentary: The Interviews“ an, in dem auf über 350 Seiten die einzelnen Komponisten ausführlicher zu Wort kommen. Auf jeden Fall bietet „Score – Eine Geschichte der Filmmusik“ einen spannenden Einblick in einen Teil der Filmproduktion, über den in der Regel wenig bekannt ist, und macht deutlich, mit welcher Kreativität Filmkomponisten versuchen, jedem ihrer ihnen anvertrauten Filmeprojekte bestmöglich gerecht zu werden. Besonders eindringlich sind die Sequenzen, in denen beispielsweise John Williams – in einer Archivaufnahme – in Gegenwart von Steven Spielberg erzählt, wie er das Thema für „Der weiße Hai“ entwickelt hat, oder wie James Cameron an den jüngst verstorbenen Komponisten James Horner erinnert, wie er die Musik zu „Titanic“ skizziert hat. Diese kurzen Eindrücke lassen erahnen, wie eng die Zusammenarbeit zwischen Filmemachern und Komponisten oftmals verläuft.
"Score - Eine Geschichte der Filmmusik" in der IMDb
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