The Ice Road
Jonathan Hensleigh hat bereits mit seinen Drehbüchern zu Blockbustern wie „Stirb langsam – Jetzt erst recht“, „The Saint – Der Mann ohne Namen“, „Armageddon – Das jüngste Gericht“, „The Punisher“ und „Next“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sein Herz für krachende Action schlägt. Seitdem er sein Drehbuch zur Comic-Verfilmung von „The Punisher“ (2004) auch selbst verfilmt hat, versucht sich Hensleigh immer wieder auch mal im Regiestuhl, so auch im Liam-Neeson-Actioner „The Ice Road“ (2021)
Inhalt:
In der Katka-Diamantenmine im nordkanadischen Manitoba kommt es zu einer Explosion, bei der acht Bergleute umkommen und 26 weitere verschüttet werden. Einige der Bergleute hatten sich, gegen zusätzliche Barzahlung von hundert Dollar monatlich, nicht an die Regeln zur Kontrolle von Methangas gehalten, und ihre Sensoren ausgeschaltet. Nun warten Vorarbeiter Lampard (Holt McCallany) und seine 25 überlebenden Kollegen auf die Anlieferung eines gigantischen, 23 Tonnen schweren Bohrkopfes, der nur auf dem Landweg transportiert werden kann. Die Zeit läuft jedoch unerbittlich gegen sie, denn der Sauerstoff reicht nur für gut dreißig Stunden.
Währenddessen versucht Truck-Unternehmer Jim Goldenrod (Laurence Fishburne) die richtigen Leute für die Aufgabe zu rekrutieren. Um die Chancen für die Minenarbeiter zu erhöhen, sollen drei Trucks mit jeweils identischen Bohrköpfen über die Eisstraße zur Mine befördern, in der Hoffnung, dass wenigstens ein Truck rechtzeitig sein Ziel erreicht. Goldenrod übernimmt selbst einen Truck und besetzt die anderen beiden Trucks mit dem Veteranen Mike McCann (Liam Neeson), dessen psychisch labiler Bruder Gurty (Marcus Thomas) als Mechaniker mitfährt, und der hochmotivierten Tantoo vom Stamme der Cree (Amber Midthunder), deren Halbbruder in der Mine eingeschlossen ist. Ihr zur Seite wird Tom Varnay (Benjamin Walker), einem Mitarbeiter des die Mine betreibenden Konzerns, gestellt.
Da die Zeit drängt, müssen die Trucks eine besonders gefährliche Route wählen. Statt über Highways geht es über den riesigen Lake Manitoba. Im Winter kann der zugefrorene See auf den sogenannten Ice Roads auch überquert werden, doch Ende April hat die Sonne das Eis bereits dünner und brüchiger gemacht, weswegen die Fahrt einem Himmelfahrtskommando gleicht. Zudem kommt langsam der Verdacht auf, dass das Unglück vielleicht gar nicht so zufällig passiert ist, wie Minen-Manager Sickle (Matt McCoy) die Öffentlichkeit glauben lassen will. Dazu passt der Umstand, dass der Truck-Konvoi von seltsamen Unglücken heimgesucht wird…
Kritik:
Action-Spezialist Hensleigh hat mit „The Ice Road“ einen erzählerisch einfach strukturierten Thriller inszeniert, in dem neben Alt-Action-Star Liam Neeson („96 Hours“, „Non-Stop“, „The Marksman“) vor allem die eindrucksvoll von Kameramann Tom Stern („American Sniper“, „Meg“) eingefangene Landschaft aus Eis und Schnee die eigentliche Hauptrolle einnimmt.
Vor diesem Hintergrund hat Hensleigh, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, einen klassischen Wettlauf-gegen-die-Zeit-Thriller geschaffen, der sich eigentlich damit hätte begnügen können, das lebensgefährliche Unterfangen der Trucker, ihre lebensrettende Fracht ans Ziel zu bringen, zu thematisieren. Stattdessen plustert er den Plot unnötig mit unglaubwürdigen dramatischen Zwischenfällen und einem menschenverachtenden Vertuschungsmanöver des Konzerns auf.
So nehmen die Nebenhandlungen etwas zu viel Raum in einem Action-Thriller ein, dem vor allem der charismatischen Action-Routinier Liam Neeson zur Unterhaltung beiträgt, wenn er dazu übergeht, den Auftrag zu einer „persönlichen Sache“ zu machen. Der Thriller war erfolgreich und gut genug, dass bereits eine Fortsetzung in der Mache ist.
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