Operation Fortune

Die Zusammenarbeit vom britischen Filmemacher Guy Ritchie und dem ehemaligen Turmsprung-Profi Jason Statham ist eine Erfolgsgeschichte für sich, die 1998 ihren wunderbaren Anfang mit der Gauner-Komödie „Bube, Dame, König, grAs“ nahm und über „Snatch – Schweine und Diamanten“ (2000), „Revolver“ (2005) und nach einer allzu langen Pause mit „Cash Truck“ (2021) fortgesetzt worden ist. Nun scheinen sich der renommierte Regisseur und der etablierte Action-Star wieder aufeinander eingespielt haben, denn ihr neuer gemeinsamer Wurf „Operation Fortune“ gerät als launige Spionage-Komödie, in der vor allem der spielfreudige Cast überzeugt. 

Inhalt: 

Als aus einem ukrainischen Forschungszentrum etwas so Wertvolles entwendet worden ist, dass es für zehn Millionen Dollar auf dem Schwarzmarkt verkauft werden soll, ist die westliche Geheimdienstwelt aufs Höchste beunruhigt. Dem MI6-Mann Nathan Jasmine (Cary Elwes) bleibt nichts anderes übrig, als seinen besten Mann ins Rennen zu schicken, auch wenn das Budgets des britischen Geheimdienstes damit mehr als überstrapaziert wird. Schließlich besteht Orson Fortune (Jason Statham) nicht nur wegen seiner Klaustrophobie auf Reisen in geräumigen Privatjets, sondern auch aus vermeintlich medizinischen Gründen auf die edelsten Jahrgangsweine und nach erfolgreichem Abschluss einer Mission auf einen ausgiebigen Luxus-Urlaub. Dass der MI6 allerdings nicht weiß, um was es sich bei dem Deal überhaupt handelt, macht die Aufgabe für Fortune und sein aus der US-amerikanischen IT-Expertin Sarah Fidel (Aubrey Plaza) und dem Allrounder JJ (Bugzy Malone) bestehenden Team nicht einfacher. Zugang zu diesen Informationen soll ihnen der milliardenschwere Waffenhändler Greg Simmonds (Hugh Grant) liefern, den sie auf einer von ihm veranstalteten Spenden-Gala für Waisenkinder ködern wollen. Dazu erpressen sie den Hollywood-Star Danny Franscesco (Josh Hartnett), von dem Simmonds bekanntermaßen ein großer Fan ist. Für die westliche Welt geht es schließlich um alles oder nichts, denn die entwendeten und nun auf dem Schwarzmarkt angebotenen Waffen sind mit einer kriegsentscheidenden neuen Technik ausgestattet, die die Welt in den Abgrund stoßen könnte. Doch Fortunes Team ist nicht allein auf der Jagd nach den Waffen, sondern auch das Team des ehemaligen, skrupellosen MI6-Agenten Mike (Peter Ferdinando) will sich den Deal sichern… 

Kritik: 

Nachdem Jason Statham in seinen vorangegangenen Ritchie-Filmen den Kleinganoven mimen durfte, ist er für „Operation Fortune“ zum Spezialisten „befördert“ worden, der dem MI6 aus den schwierigsten Dilemmas zu manövrieren versteht. So darf Stathams Figur in ungewohntem Luxus schwelgen, wenn er in Luxus-Jets durch die Welt jettet und sich auch sonst so einige Freiheiten herausnehmen darf, für die der britische Steuerzahler aufkommt. Statham selbst schlüpft allerdings in die gewohnte Rolle des Nahkampfsport-Asses, der seine Gegner mit ebenso kurzen wie präzisen Manövern vom Spielfeld nimmt. Schauspielerisch interessanter ist vor allem Hugh Grants Performance gelungen, der nach seinen Auftritten in Ritchies „Codename U.N.C.L.E.“ und „The Gentlemen“ einmal mehr zeigen darf, dass er mehr draufhat, als nur den Charmebolzen in romantischen Komödien („Notting Hill“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“) zu mimen. Als Möchtegern-Philanthrop mit Hang zu überbetontem Make-up und Frauenverführer sorgt Grant ebenso für unterhaltsame Momente wie Josh Hartnett („Penny Dreadful“, „Lucky # Sleven“) als Schauspieler in der Rolle seines Lebens und Aubrey Plaza („Emily the Criminal“, „Spin Me Round“) als gewitzte IT-Expertin mit Sinn für schlüpfrigen Humor. 
Die ungewöhnlich geradlinige Story gerät dabei fast schon in den Hintergrund und sorgt vor allem dafür, dass das Ensemble in Bewegung bleibt und markige Sprüche raushauen darf, wobei sich der Spionage-Action-Spaß zum Glück nicht allzu ernst nimmt. Ritchie verzichtet sogar wie schon zuvor bei „Cash Truck“ auf allzu ausgefallene Stileskapaden und liefert mit „Operation Fortune“ einen mehr als soliden, wenn auch vorhersehbaren Film ab, der durchaus den Beginn eines coolen Franchise markieren könnte. 

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