Strangeland

Im Online-Chat lernen die gelangweilten Teenager Genevieve und Tiana den coolen "Captain Howdy" kennen, mit dem sie sich sogleich verabreden. Sie ahnen jedoch nicht, dass sich hinter dem vielversprechenden sexy Typen in Wirklichkeit ein schon etwas älterer abgedrehter Mann namens Carleton Hendricks (Dee Snider) verbirgt, der nicht nur am ganzen Körper tätowiert ist, sondern auch von Kopf bis Fuß mit Piercings geschmückt ist, die dank der spartanischen Lederröckchen-Bekleidung auch voll zur Geltung kommen.
Doch diese Verzierungen haben für Captain Howdy schon längst ihren Reiz verloren. Auf der Suche nach neuen Kicks, die ihm tiefreligiöse Erkenntnisse vermitteln sollen, fügt er sich mit riesigen Stahlnadeln immer größere Wunden zu. Je mehr Blut und je größer die Schmerzen, umso wahrhaftiger sind die fundamentalen Erfahrungen, die er im Grenzland zwischen Leben und Tod sammelt. Derart erleuchtet, möchte der Captain auch andere Menschen an seiner Weisheit teilhaben lassen und findet in Genevieve und Tiana nicht seine ersten Opfer.
Während Tianas verstümmelte Leiche bald im Kofferraum ihres Autos gefunden wird, fristet Genevieve mit zusammengenähten Lippen nackt und gefesselt in einer Art Vogelkäfig ein ähnlich entwürdigendes Dasein wie ihre ebenfalls nackten Mithäftlinge, die an verschiedensten Apparaturen in Howdys Folterkeller angekettet und gefesselt sind. Doch mit Genevieve hat sich der psychopathische Folterknecht offensichtlich das falsche Opfer ausgesucht, denn ihr Vater, Detective Mike Gage, setzt alle Hebel in Bewegung, um den perversen Killer dingfest zu machen und seine Tochter zu befreien.
Tatsächlich verläuft die Suche in der Tattoo- und Piercing-Szene erfolgreich, doch Hendricks wird vor Gericht nur in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, aus der er nach vier Jahren guter Führung und der wirksamen Einnahme von entsprechenden Medikamenten wieder in die Freiheit entlassen wird. Für die entsetzten Eltern in der Nachbarschaft ist das ein Unding. In der Nacht wird der nun harmlos aussehende und geläuterte Mann aus seinem Haus gezerrt und an einem Baum aufgeknüpft. Doch der für tot gehaltene Hendricks überlebt die Strangulation und macht sich - ohne Einfluss der verschütteten Medikamente - auf die Jagd nach seinen Peinigern ...
Bislang kannte man Dee Snider nur als Frontmann der Glam-Rocker "Twisted Sister". Sein Ausflug ins Filmgenre dürfte nur Slasher- und Körperkunst-Freunde interessant sein. Die Story und die Dialoge wirken allesamt mehr als flach, der Showdown zwischen Howdy und dem wütenden Detective vermag nicht wirklich zu überzeugen. Dass "Strangeland" - wie die frühere Columbia-DVD-Veröffentlichung aus dem Jahre 1998 noch propagierte - irgendwo zwischen "Sieben" und "Das Schweigen der Lämmer" liegen soll, ist dann doch auch sehr weit hergeholt.
"Strangeland" in der IMDb

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