Snow White and the Huntsman

„Schneewittchen“ zählt zu den beliebtesten Märchen, die immer wieder für die Leinwand adaptiert werden. In diesem Jahr haben sich gleich zwei Filmemacher dieser klassischen Geschichte angenommen und ganz unterschiedliche Ergebnisse erzielt: Während Tarsem Singh („The Cell“, „The Fall“) sich mit „Spieglein, Spieglein“ für eine optisch berauschende und amüsante Variante entschied, hat Rupert Sanders in seinem Spielfilmdebüt „Snow White and the Huntsman“ den Schwerpunkt in den Fantasy-Bereich gelegt. 
Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter muss Snow White (Kristen Stewart) den Einzug einer neuen Frau an die Seite des zuvor tief betroffenen Vaters erleben. Dieser ahnt nicht, dass sich hinter seiner hübschen Neu-Ehefrau die böse Hexe Ravenna (Charlize Theron) verbirgt, die gleich die erstbeste Gelegenheit nutzt, den König auf dem Ehebett zu töten und selbst den Thron zu besteigen. Snow White wird in ein Verlies gesperrt, kann nach jahrelanger Gefangenschaft aber in den nahen Zauberwald entfliehen. Ravenna schickt den verwitweten Trinker als Huntsman (Chris Hemsworth) auf die Fährte der Flüchtigen, doch statt das Mädchen zu töten, verbündet er sich mit ihr und den auf den Plan tretenden acht Zwergen, um den Kampf gegen die böse Königin aufzunehmen, die nur Leid und Tod über das Land bringt … 
Der Werbefilmer Rupert Sanders macht vieles richtig bei seinem Spielfilmdebüt. Er setzt mit Charlize Theron („Monster“) und Kristen Stewart („Twilight“-Serie) auf zwei populäre Darstellerinnen, engagiert mit James Newton Howard („Salt“, „The Hunger Games“) einen renommierten Komponisten und setzt vor allem auf optische Spielereien, die seinem Dark-Fantasy-Werk das gewisse Extra verleihen. Tatsächlich punktet der Film vor allem in visueller Hinsicht, doch die Story vermag nie so recht für Spannung sorgen. Das mag vor allem daran liegen, dass die Figuren zu blass und eindimensional bleiben, um Sympathien für sie zu entwickeln. Die verhasste Stiefmutter und ihr ebenso garstiger Bruder bleiben Bösewichter von der Stange, und leider gelingt es auch „Twilight“-Star Kristen Stewart nie so recht, die Schneewittchen-Gestalt mit echtem Leben zu füllen. 
So bleibt „Snow White and the Huntsman“ ein audiovisuelles Spektakel ohne rechten Tiefgang und überzeugende Figuren. 

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