The River Murders

Vor zehn Jahren hätte man sich bei dieser Besetzung als Cineast noch alle Finger geleckt und einem garantierten Filmvergnügen entgegengesehen. Da waren Ray Liotta („GoodFellas“, „Hannibal“, „Cop Land“) und Christian Slater („Der Name der Rose“, „True Romance“) noch hoch im Kurs. Mittlerweile sind beide Top-Darsteller nur noch in zweifelhaften Video-Premieren zu sehen. Ganz so schlimm fällt das Urteil zu „The River Murders“ nicht aus, doch ein Highlight des Genres ist der Film sicherlich nicht. 
Detective Jack Verdon (Ray Liotta) zählt zwar zu den versiertesten Beamten seines Dezernats, hat sein Polizisten-Dasein aber auch als Frauenheld aufgepeppt. Diese Tatsache droht ihm durch eine Reihe von Frauenleichen, die nackt an Flüssen aufgefunden werden, zum Verhängnis zu werden, denn bei den ermordeten Frauen handelt es sich nicht nur allesamt um flüchtige Bekanntschaften des Cops. Ihre leblosen Körper wurden jeweils an Orten aufgefunden, an denen sich Verdon mit den Frauen getroffen hat. 
Verdons Vorgesetztem Captain Langley (Ving Rhames) bleibt nichts anderes übrig, seinen Schützling von dem Fall abzuziehen, während sich das FBI mit seinem forschen Agenten Vuckovitch (Christian Slater) schon auf Verdon als mutmaßlichen Täter eingeschossen hat. Verdon muss auf eigene Faust den offensichtlich religiös motivierten Killer finden, der auf den Zungen seiner Opfer eingeritzte Kreuze und Bibelsprüche am Tatort hinterlässt … 
Der Plot zu dem Psychothriller „The River Murders – Blutige Rache“ dürfte allzu vertraut klingen. Tatsächlich bedient Regisseur Rich Cowan mit seiner Inszenierung alle Erwartungshaltungen seines Publikums von nackten Frauenleichen über ein paar kleine Sexszenen bis zu einem geheimnisvollen Motiv, das allerdings eher pflichtschuldigst und wenig fundiert vermittelt wird, nachdem der Täter schon früh identifiziert worden ist. Die schnelle Abfolge der Taten hält das Tempo des Thrillers immerhin auf hohem Niveau, verhindert aber eine subtile Ermittlung und Figurenzeichnung. 
Die Darsteller agieren in dem äußerst vorhersehbaren Film souverän, werden aber auch nicht wirklich gefordert. So bietet „The River Murders“ ganz konventionelle, wenig spannende, aber flott und routiniert inszenierte Thriller-Kost ohne Nebenwirkungen. 

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