Debug - Feindliches System

Als Schauspieler konnte der Brite David Hewlett in Produktionen wie „Splice“, „Cube“, „Planet der Affen: Prevolution“ und als Dr. Rodney McKay in den Serien „Stargate – Kommando SG-1“ und „Stargate: Atlantis“ bereits diverse Erfahrungen im Science-Fiction-Genre sammeln. In seinem dritten Film als Regisseur vermag Hewlett dieses Potenzial allerdings nicht gewinnbringend auszuschöpfen. Sein „Debug – Feindliches System“ wirkt wie ein wüstes Konglomerat aus dem Oscar-prämierten Erfolg „Gravity“ und „Event Horizon“, doch gegen die müde Story können weder die adretten Hacker-Figuren noch das ansprechende Set-Design etwas ausrichten.
Mit einem Raumfrachter werden sechs junge Cyber-Kriminelle von der Federate Correctional Authority zu einem verlassenen Raumschiff gebracht, wo sie die virenverseuchten Netzwerke säubern sollen. Gelingt die Mission, dürfen sich die Freiwilligen, darunter die Hacker-Veteranin Kaida (Jeananne Goossen) – auf eine Verkürzung ihrer Haftstrafe freuen. Doch der Auftrag gestaltet sich problematisch. Einzelne Mitglieder der verschollenen Besatzung werden als unansehnliche Leichen aufgefunden, das intelligente Wächterprogramm IAM (Jason Momoa) verfolgt seine eigene Strategie, um den Neuankömmlingen das Leben schwer zu machen. Als sich das Hacker-Team daranmacht, IAM auszuschalten, setzt dieser den FCA-Beamten Capra (Adrian Holmes) ein, um die Delinquenten zu dezimieren …
Für eine kanadische Indie-Produktion gefällt „Debug – Feindliches System“ zwar durch ein ansprechend steriles Produktionsdesign, das Reminiszenzen an „Cube“ wachruft, und auch die sexy Darsteller sorgen für schicke optische Reize, doch werden diese nicht auch durch entsprechende Schauspiel-Qualitäten unterstützt. Dass ihre Rollen so hölzern wirken, ist allerdings auch einem Drehbuch geschuldet, für das Teilzeit-Regisseur Hewlett ebenfalls verantwortlich zeichnet und dermaßen mit Fachausdrücken und IT-Quatsch vollgestopft ist, dass jede Dramaturgie in sich zusammenfällt, weil das Publikum völlig außen vor gelassen wird.
Um wenigstens etwas Spannung reinzubringen, würzt Hewlett seinen Science-Fiction-Hacker-Film mit Versatzstücken der „Kill Bill“-Choreografie und Splatter-Elementen. Allerdings können diese in der zweiten Filmhälfte auch nur teilweise Schadensbegrenzung erwirken. Während hier zumindest Horror-Fans ein paar Appetithappen hingeworfen bekommen, hat das übrige Publikum schon gelangweilt abgeschaltet.
"Debug" in der IMDb

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