The Rambler

Offensichtlich ist der Schauspieler und Regisseur Calvin Reeder stark David Lynchs surrealen Filmtrips inspiriert, denn sein neues Werk „The Rambler“ wirkt wie eine Hommage an den Ausnahme-Filmemacher, ohne allerdings dessen verstörende Intensität zu erreichen. Doch der überzeugend aufspielende Dermot Mulroney („Stoker“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“) und einige interessant inszenierte Szenen machen „The Rambler“ durchaus sehenswert.
Nach seiner Entlassung aus einem Gefängnis in New Mexico zieht der eigenwillige, nur als Rambler (Dermot Mulroney) bekannte Tunichtgut ziellos die Straße entlang, bis er von seiner unliebsamen Freundin Cheryl (Natashi Lyonne) aufgelesen wird, die ihm immerhin seinen alten Job im Pfandleihhaus wiederbeschafft hat. Da kommt ihm der Brief seines Bruders gerade recht, der mit seiner Familie aufs Land nach Oregon gezogen ist und Hilfe auf seiner Farm gebrauchen kann. Doch der Weg nach Oregon ist mit falschen Freunden und zwielichtigen Gestalten gesät …
Nachdem Reeder seine Idee zu „The Rambler“ bereits 2008 als Kurzfilm umgesetzt hatte, konnte er 2013 sein Skript endlich als abendfüllenden Spielfilm realisieren, wobei der Plot keine Geschichte im klassischen Sinne ergibt, sondern eine Aneinanderreihung skurriler Szenen im Leben eines Mannes darstellt, der letztlich nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. So lässt er sich auf den Straßen treiben, die sonstwohin führen, behält seine charakteristische Sonnenbrille auch bei diversen arrangierten Boxkämpfen auf, bei denen er jedes Mal richtig bluten muss, und lernt einen Wissenschaftler kennen, der an einer Maschine arbeitet, die die Träume der Probanden auf VHS aufzeichnen soll – leider explodieren deren Köpfe bei der Anwendung.
Auch sonst wartet „The Rambler“ mit einigen sehenswerten Ekel-Szenen auf, die von frühen Cronenberg-Filmen inspiriert scheinen. Ob der surreale Bilderreigen für den Betrachter Sinn ergibt, muss dieser selbst entscheiden. Unterhaltsam ist „The Rambler“ zumindest für jene Cineasten, die sich im Lynch-Universum zuhause fühlen.
"The Rambler" in der IMDb

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