Houdini
Den meisten Zeitgenossen ist Harry Houdini vor allem als Zauberer und Entfesselungskünstler bekannt. Dass er aber auch zu einem der hartnäckigsten Gegner des Spiritismus zählte und als Spion tätig war, gehört zu den weniger kolportierten Fakten eines Lebens, das der US-Sender History im vergangenen Jahr als zweiteilige Mini-Serie ausstrahlte und von StudioCanal auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde.
Der 1874 in Budapest geborene Erik Weisz (Louis Mertens) wandert schon in frühen Jahren mit seiner Familie in die USA aus und wohnt begeistert den Shows von Magiern und Zauberkünstlern bei. Als Erwachsener (Adrien Brody) nennt er sich Harry Houdini und tritt zusammen mit seinem Bruder (Tom Benedict Knight) auf, doch die Vorstellungen in kleinen Theatern vor überschaubarem Publikum reizen den ehrgeizigen Illusionisten immer weniger. Als er 1893 das bezaubernde Revue-Girl Bess (Kristen Connolly) kennenlernt, nimmt er Bess zur Ehefrau und macht sie zu seiner Assistentin.
Je waghalsiger seiner Entfesselungsnummern ausfallen, desto exklusiver wird das Publikum. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Jude kann sich nun ein schickes Haus leisten, das vor allem Houdinis verehrter Mutter bewohnt wird, zum Leidwesen seiner Frau aber viel zu selten selbst ein Zuhause darstellt. Zudem lässt sich Houdini vom britischen Geheimdienst MI5 zu Gastspielen in Europa überreden, die die Chance bieten, die Gefahren der deutschen Kriegstreiberei besser abschätzen zu können. In seiner amerikanischen Heimat überwirft er sich dagegen mit „Sherlock Holmes“-Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle, der sich als Verfechter des Spiritismus entlarvt, während Houdini sogar Geld darauf setzt, sogenannte Medien als Betrüger und Lügner zu enttarnen.
Uli Edel hat vor allem hierzulande mit Filmen wie „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und „Der Baader Meinhof Komplex“ deutsche Filmgeschichte geschrieben. In den USA gelangen ihm nur mittelmäßige Produktionen wie die Hubert-Selby-Jr.-Verfilmung von „Letzte Ausfahrt Brooklyn“ und der Madonna-Erotik-Thriller „Body Of Evidence“. Für das Biopic „Houdini“ wählte Edel einen ungewöhnlichen Ansatz.
Zwar fängt die insgesamt dreistündige Mini-Serie die Atmosphäre der Jahrhundertwende vor dem Ersten Weltkrieg im Produktionsdesign, den Kostümen und den Bildern wunderbar ein, dazu sorgen aber ungewöhnliche CGI-Sequenzen und der elektronische Score von John Debney für eine sehr moderne Komponente in einer Serie, die vor allem deutlich macht, mit welchen Tricks Houdini gearbeitet hat, um sein Publikum dermaßen in Staunen zu versetzen. Mit Oscar-Preisträger Adrien Brody („Der Pianist“, „The Village“) hat Edel einen populären Darsteller für die Titelrolle gewinnen können, der Houdini das notwendige Charisma verleiht. Doch so richtig rund wirkt das biografische Drama nicht. Zwar streift „Houdini“ die verschiedenen Aspekte, die das Leben des Illusionisten prägten, aber wirklich umfassend und tiefgehend sind die Ausflüge in die Welt der Spionage und des Spiritismus nicht ausgefallen. Den Mangel an erzählerischer Dichte und dramaturgischer Spannung versucht Edel vor allem durch die Präsenz seines Hauptdarstellers und stimmungsvoller Schauwerte wettzumachen, doch die Rechnung geht nur zum Teil auf.
"Houdini" in der IMDb
Der 1874 in Budapest geborene Erik Weisz (Louis Mertens) wandert schon in frühen Jahren mit seiner Familie in die USA aus und wohnt begeistert den Shows von Magiern und Zauberkünstlern bei. Als Erwachsener (Adrien Brody) nennt er sich Harry Houdini und tritt zusammen mit seinem Bruder (Tom Benedict Knight) auf, doch die Vorstellungen in kleinen Theatern vor überschaubarem Publikum reizen den ehrgeizigen Illusionisten immer weniger. Als er 1893 das bezaubernde Revue-Girl Bess (Kristen Connolly) kennenlernt, nimmt er Bess zur Ehefrau und macht sie zu seiner Assistentin.
Je waghalsiger seiner Entfesselungsnummern ausfallen, desto exklusiver wird das Publikum. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Jude kann sich nun ein schickes Haus leisten, das vor allem Houdinis verehrter Mutter bewohnt wird, zum Leidwesen seiner Frau aber viel zu selten selbst ein Zuhause darstellt. Zudem lässt sich Houdini vom britischen Geheimdienst MI5 zu Gastspielen in Europa überreden, die die Chance bieten, die Gefahren der deutschen Kriegstreiberei besser abschätzen zu können. In seiner amerikanischen Heimat überwirft er sich dagegen mit „Sherlock Holmes“-Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle, der sich als Verfechter des Spiritismus entlarvt, während Houdini sogar Geld darauf setzt, sogenannte Medien als Betrüger und Lügner zu enttarnen.
Uli Edel hat vor allem hierzulande mit Filmen wie „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und „Der Baader Meinhof Komplex“ deutsche Filmgeschichte geschrieben. In den USA gelangen ihm nur mittelmäßige Produktionen wie die Hubert-Selby-Jr.-Verfilmung von „Letzte Ausfahrt Brooklyn“ und der Madonna-Erotik-Thriller „Body Of Evidence“. Für das Biopic „Houdini“ wählte Edel einen ungewöhnlichen Ansatz.
Zwar fängt die insgesamt dreistündige Mini-Serie die Atmosphäre der Jahrhundertwende vor dem Ersten Weltkrieg im Produktionsdesign, den Kostümen und den Bildern wunderbar ein, dazu sorgen aber ungewöhnliche CGI-Sequenzen und der elektronische Score von John Debney für eine sehr moderne Komponente in einer Serie, die vor allem deutlich macht, mit welchen Tricks Houdini gearbeitet hat, um sein Publikum dermaßen in Staunen zu versetzen. Mit Oscar-Preisträger Adrien Brody („Der Pianist“, „The Village“) hat Edel einen populären Darsteller für die Titelrolle gewinnen können, der Houdini das notwendige Charisma verleiht. Doch so richtig rund wirkt das biografische Drama nicht. Zwar streift „Houdini“ die verschiedenen Aspekte, die das Leben des Illusionisten prägten, aber wirklich umfassend und tiefgehend sind die Ausflüge in die Welt der Spionage und des Spiritismus nicht ausgefallen. Den Mangel an erzählerischer Dichte und dramaturgischer Spannung versucht Edel vor allem durch die Präsenz seines Hauptdarstellers und stimmungsvoller Schauwerte wettzumachen, doch die Rechnung geht nur zum Teil auf.
"Houdini" in der IMDb
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