Die Verschwörung - Gnadenlose Jagd

Seit James Bond und Jason Bourne den Standard für action- wie wendungsreiche Agenten-Thriller gesetzt haben, wirkt es schon etwas befremdlich, wenn Genre-Filme ganz ohne Action und Leichen auskommen. Dass dieses Konzept funktionieren kann, hat der britische Autor David Hare („Der Vorleser“, „The Hours“) mit seiner 2011 begonnenen Trilogie „Die Verschwörung“ eindrucksvoll dokumentiert. Nach „Page Eight - Verrat auf höchster Ebene“ und „Turks and Caicos - Tödliche Geschäfte“ droht MI5-Agent Johnny Worricker in „Salting The Battlefield - Gnadenlose Jagd“ Opfer jener Intrige zu werden, die er im ersten Teil aufgedeckt hat.
Premierminister Alec Beasley (Ralph Fiennes) steht unter Beschuss. Vor allem seine Beteiligung am der von Geschäftsmann Stirling Rogers (Rupert Graves) geführten Bridge Foundation ist für die Medien ein gefundenes Fressen. Hinter den Kulissen wirkt MI5-Chefin Jill Tankard (Judy Davis) darauf hin, Verteidigungsministerin Anthea Catcheside (Saskia Reeves) in Stellung zu bringen, wofür deren Ehemann Bill (Daniel Ryan) auch erst mal aus den Schlagzeilen hinausmanövriert werden muss. Das Zünglein an der Waage stellt MI5-Agent Johnny Worricker (Bill Nighy) dar, der mit seiner aktuellen Komplizin Margot Tyrell (Helena Bonham Carter) alles daran setzt, die unlauteren Pläne des Premierministers öffentlich zu machen. Beasley will dieser geplanten Diskreditierung zuvorkommen und jagt Worricker mit seinen eigenen Leuten quer durch Europa. Dabei schreckt er nicht davor zurück, Worrickers schwangere Tochter Julianne (Felicity Jones) in seine Operation einzugliedern.
„Gnadenlose Jagd“ setzt nahtlos da an, wo der ebenfalls 2014 produzierte Vorgänger „Tödliche Geschäfte“ aufgehört hat. David Hares Abschluss der Trilogie setzt weniger auf Action als auf die komplexe Entwicklung seiner Geschichte, wobei er die Verquickung von Regierungsvertretern, Geheimdienst und Presse ins Zentrum seiner Erzählung stellt. Als Dramatiker, der mit literarischen Vorlagen umzugehen versteht, setzt Hare auf pointierte Dialoge und eine überlegte, ruhige Inszenierung, durch die die souveränen Darsteller Hauptdarsteller Bill Nighy („Best Exotic Marigold Hotel“, „I, Frankenstein“), Helena Bonham Carter („Fight Club“, „The King's Speech“), Ralph Fiennes („Der englische Patient", "Grand Budapest Hotel“) ebenso mühelos navigieren wie die prominent besetzten Nebenrollen. Dass dabei ohne Waffeneinsatz und Leichen trotzdem eine dramaturgische Spannung aufgebaut werden kann, ist den Filmemachern nicht hoch genug anzurechnen.
"Die Verschwörung - Gnadenlose Jagd" in der IMDb

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