Dirty Trip - Mississippi Grind
Bereits mit ihren gemeinsamen Drehbüchern zu „Half Nelson“ (2006), „Sugar“ (2008) und „It’s Kind of Funny Story“ (2010) haben die beiden Autoren Ryan Fleck und Anna Boden ihr Talent für psychologisch fein gezeichnete und unaufgeregte Dramen mit pointierten komödiantischen Akzenten unter Beweis gestellt. In diese Reihe fügt sich nun auch das Spieler-Drama „Dirty Trip – Mississippi Grind“ ein.
Bevor sich der 44-jährige Gerry (Ben Mendelsohn) an den Pokertisch begibt, hört er sich im Auto die 200 Tipps an, die einem Poker-Spieler anhand der Mimik und Gestik seiner Mitspieler anzeigen, wie es um deren Gemüt und folglich um deren Karten bestellt ist. Doch obwohl Gerry meint, seine Gegenüber gut lesen zu können, hat der Immobilienmakler über die Jahre erhebliche Schulden aufgebaut. Seine Spielsucht (die sich nicht allein auf Poker beschränkt) hat nicht nur dazu geführt, dass seine Ehe in die Brüche ging, sondern dass er auch den Kontakt zu seiner Tochter verloren hat und ihm der skrupellose Kredithai (Alfre Woodard) an den Fersen hängt. Doch seine persönliche und finanzielle Leidensgeschichte scheint eine Wende zu nehmen, als sich eines Abends der charismatische und gut aufgelegte Mittdreißiger Curtis (Ryan Reynolds) an den Pokertisch setzt, witzige Geschichten zum Besten gibt und Gerry einen Bourbon ausgibt.
Als sich die beiden später bei einigen Drinks ihre Lebensgeschichten anvertrauen, wird Gerry bewusst, endlich einen richtigen Freund gefunden zu haben. Und Curtis eröffnet ihm auch eine Möglichkeit, von seinem Schuldenberg herunterzukommen: Indem Curtis seinem Freund 2000 Dollar leiht, wollen die beiden daraus gemeinsam 25.000 Dollar machen, um sich dann in das große Pokergame in New Orleans einkaufen zu können …
In Robert Altmans „California Split“ (1974) agierten George Segal und Elliott Gould als Pokerspieler, die am Ende ihrer jeweiligen Glückssträhne zu Freunden werden. Vierzig Jahre später hat das Thema offensichtlich nichts von seiner Faszination und Aktualität eingebüßt, denn dem eingespielten Autorengespann Fleck/Boden gelingt es mit „Dirty Trip“, ein leichtfüßiges Road-Movie und Spieler-Drama zu inszenieren, das vor allem von seinen starken Darstellern getragen wird. Vor allem Ben Mendelsohn („Killing Them Softly“, „The Place Beyond the Pines“) brilliert als Loser in allen Lebenslagen, der durch seinen lebensfreudigen neuen Freund sein Leben wieder aktiv in die Hand zu nehmen beginnt und sich nicht von seiner gescheiterten Familiengeschichte, seinem Schuldenberg und langweiligen Job länger herunterziehen lässt. Obwohl der Plot keine klassischen Höhepunkte aufweist und im Finale mit konventionell gestrickten Wendungen oder Happy End aufwartet, unterhält „Dirty Trip“ mit ruhigem Erzählduktus, schönen Dialogen und einer rundherum gelungenen Stimmung.
"Dirty Trip - Mississippi Grind" in der IMDb
Bevor sich der 44-jährige Gerry (Ben Mendelsohn) an den Pokertisch begibt, hört er sich im Auto die 200 Tipps an, die einem Poker-Spieler anhand der Mimik und Gestik seiner Mitspieler anzeigen, wie es um deren Gemüt und folglich um deren Karten bestellt ist. Doch obwohl Gerry meint, seine Gegenüber gut lesen zu können, hat der Immobilienmakler über die Jahre erhebliche Schulden aufgebaut. Seine Spielsucht (die sich nicht allein auf Poker beschränkt) hat nicht nur dazu geführt, dass seine Ehe in die Brüche ging, sondern dass er auch den Kontakt zu seiner Tochter verloren hat und ihm der skrupellose Kredithai (Alfre Woodard) an den Fersen hängt. Doch seine persönliche und finanzielle Leidensgeschichte scheint eine Wende zu nehmen, als sich eines Abends der charismatische und gut aufgelegte Mittdreißiger Curtis (Ryan Reynolds) an den Pokertisch setzt, witzige Geschichten zum Besten gibt und Gerry einen Bourbon ausgibt.
Als sich die beiden später bei einigen Drinks ihre Lebensgeschichten anvertrauen, wird Gerry bewusst, endlich einen richtigen Freund gefunden zu haben. Und Curtis eröffnet ihm auch eine Möglichkeit, von seinem Schuldenberg herunterzukommen: Indem Curtis seinem Freund 2000 Dollar leiht, wollen die beiden daraus gemeinsam 25.000 Dollar machen, um sich dann in das große Pokergame in New Orleans einkaufen zu können …
In Robert Altmans „California Split“ (1974) agierten George Segal und Elliott Gould als Pokerspieler, die am Ende ihrer jeweiligen Glückssträhne zu Freunden werden. Vierzig Jahre später hat das Thema offensichtlich nichts von seiner Faszination und Aktualität eingebüßt, denn dem eingespielten Autorengespann Fleck/Boden gelingt es mit „Dirty Trip“, ein leichtfüßiges Road-Movie und Spieler-Drama zu inszenieren, das vor allem von seinen starken Darstellern getragen wird. Vor allem Ben Mendelsohn („Killing Them Softly“, „The Place Beyond the Pines“) brilliert als Loser in allen Lebenslagen, der durch seinen lebensfreudigen neuen Freund sein Leben wieder aktiv in die Hand zu nehmen beginnt und sich nicht von seiner gescheiterten Familiengeschichte, seinem Schuldenberg und langweiligen Job länger herunterziehen lässt. Obwohl der Plot keine klassischen Höhepunkte aufweist und im Finale mit konventionell gestrickten Wendungen oder Happy End aufwartet, unterhält „Dirty Trip“ mit ruhigem Erzählduktus, schönen Dialogen und einer rundherum gelungenen Stimmung.
"Dirty Trip - Mississippi Grind" in der IMDb
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