Der Auftrag - Für einen letzten Coup ist es nie zu spät
Seit Quentin Tarantino der schwächelnden Karriere von John Travolta („Grease“, „Saturday Night Fever“) frischen Wind verliehen hatte, als er ihn 1994 in der Hauptrolle des Gangsters Vincent Vega in „Pulp Fiction“ besetzte, konnte Travolta zwar immer wieder einige weitere Hauptrollen an Land ziehen, aber den Kredit, den er durch Tarantinos Coup erhielt, hat er mittlerweile längst wieder verspielt. Auch in Philip Martins Langfilmregiedebüt „Der Auftrag - Für einen letzten Coup ist es nie zu spät“ kann er nicht an seine besseren Zeiten anknüpfen, aber das liegt vor allem auch an der wenig überzeugenden Geschichte.
Obwohl Ray Cutter (John Travolta) nur noch zehn Monate seiner fünfjährigen Haftstrafe wegen des Handels mit gestohlenen Kunstwerken absitzen muss, lässt er den Gangsterboss Keegan (Anson Mount) dafür sorgen, dass er bereits jetzt auf freien Fuß gesetzt wird. Doch der Preis dafür, dass Ray mehr Zeit mit seinem an einem weit fortgeschrittenen Hirntumor tödlich erkrankten Will (Tye Sheridan) verbringen kann, ist hoch. Keegan fordert als Gegenleistung nämlich die Fälschung von Monets "Frau mit Sonnenschirm", das er in drei Wochen gegen das Original eintauschen soll, damit Keegan den echten Monet wiederum seinem Boss, dem als Kunst-Mäzenen bekannten Drogenboss Raul Carlos (Julio Oscar Mechoso) übergeben kann.
Während Ray in einem abgeschiedenen Atelier an der Fälschung arbeitet, versucht er, seinem Sohn wieder näherzukommen, der die vergangenen Jahre bei seinem Großvater (Christopher Plummer) aufgewachsen ist. Dies wird Ray allerdings nur gelingen, wenn er seinem Sohn drei Wünsche erfüllt. Dass er Will wieder mit seiner Mutter zusammenbringt und ihm sein erstes Sex-Date besorgt, bekommt Ray mit überschaubarem Aufwand hin, aber bei Wills dritten Wunsch gerät Ray in eine Zwickmühle: Will verlangt nämlich, beim Austausch der Bilder in dem Museum mit von der Partie sein zu dürfen. Dieses Vorhaben wird auch dadurch kompliziert zu realisieren, weil die beiden DEA-Agenten Catherine Paisley (Abigail Spencer) und Devlin (Travis Aaron Wade) längst ein Auge auf Keegan geworfen haben und sich fragen, wie Cutter da ins Bild passt …
Als Gelegenheitsregisseur von Fernseh-Krimiserien wie „Heißer Verdacht“, „Kommissar Wallander“ und „Agatha Christie's Poirot“ hat der britische Filmemacher Philip Martin bereits einige Genre-Erfahrungen sammeln dürfen, doch sein Langfilmdebüt „Der Auftrag“ fällt doch sehr unausgegoren aus. Während der Beweggrund für Ray Cutters vorzeitiger Haftentlassung schnell deutlich wird, bleibt das Drehbuch die Vorgeschichte schuldig, wie Cutters kriminelle Vergangenheit aussah und wie er sich sowohl von seinem Sohn als auch seinem Vater so entfremden konnte. Travolta spielt den Kunstfälscher Cutter, der sich nichts mehr wünscht, als die seinem sterbenskranken Sohn noch verbleibende Zeit mit ihm zu verbringen, mit fast stoischer Gelassenheit, fast schon Langeweile. Nur sporadisch explodiert er, wenn ihm die Gauner, mit denen er sich eingelassen hat, bei der Erfüllung von Wills Wünschen in die Quere kommen.
Weitaus überzeugender geraten die Darstellungen von Routinier Christopher Plummer („Inside Man“, „Ein russischer Sommer“) als charakterstarker Großvater und Tye Sheridan („Mud“, „Joe – Die Rache ist sein“) als todkranker Teenager-Junge, der den Rest seiner absehbaren Lebenszeit noch einige Abenteuer erleben will. Doch Martin und sein Drehbuchautor Richard D’Ovidio („13 Geister“, „The Call – Leg nicht auf!“) scheinen sich nicht recht einig gewesen zu sein, ob sie ein gefühlvolles Drei-Generationen-Drama oder einen Heist-Thriller kreieren wollten, denn als Mischung aus beidem funktioniert „The Forger“ – so der Originaltitel – einfach nicht, zumal die Kunstleidenschaft des Drogenbarons auch nicht ins Bild passt und die DEA-Aktivitäten dramaturgisch nicht stimmig in den Plot eingebaut worden sind.
So bietet das Gangster-Thriller-Drama zwar ein prominentes Darsteller-Ensemble auf, aber einen wenig originellen Plot mit unübersehbaren dramaturgischen Schwächen.
"Der Auftrag - Für einen letzten Coup ist es nie zu spät" in der IMDb
Obwohl Ray Cutter (John Travolta) nur noch zehn Monate seiner fünfjährigen Haftstrafe wegen des Handels mit gestohlenen Kunstwerken absitzen muss, lässt er den Gangsterboss Keegan (Anson Mount) dafür sorgen, dass er bereits jetzt auf freien Fuß gesetzt wird. Doch der Preis dafür, dass Ray mehr Zeit mit seinem an einem weit fortgeschrittenen Hirntumor tödlich erkrankten Will (Tye Sheridan) verbringen kann, ist hoch. Keegan fordert als Gegenleistung nämlich die Fälschung von Monets "Frau mit Sonnenschirm", das er in drei Wochen gegen das Original eintauschen soll, damit Keegan den echten Monet wiederum seinem Boss, dem als Kunst-Mäzenen bekannten Drogenboss Raul Carlos (Julio Oscar Mechoso) übergeben kann.
Während Ray in einem abgeschiedenen Atelier an der Fälschung arbeitet, versucht er, seinem Sohn wieder näherzukommen, der die vergangenen Jahre bei seinem Großvater (Christopher Plummer) aufgewachsen ist. Dies wird Ray allerdings nur gelingen, wenn er seinem Sohn drei Wünsche erfüllt. Dass er Will wieder mit seiner Mutter zusammenbringt und ihm sein erstes Sex-Date besorgt, bekommt Ray mit überschaubarem Aufwand hin, aber bei Wills dritten Wunsch gerät Ray in eine Zwickmühle: Will verlangt nämlich, beim Austausch der Bilder in dem Museum mit von der Partie sein zu dürfen. Dieses Vorhaben wird auch dadurch kompliziert zu realisieren, weil die beiden DEA-Agenten Catherine Paisley (Abigail Spencer) und Devlin (Travis Aaron Wade) längst ein Auge auf Keegan geworfen haben und sich fragen, wie Cutter da ins Bild passt …
Als Gelegenheitsregisseur von Fernseh-Krimiserien wie „Heißer Verdacht“, „Kommissar Wallander“ und „Agatha Christie's Poirot“ hat der britische Filmemacher Philip Martin bereits einige Genre-Erfahrungen sammeln dürfen, doch sein Langfilmdebüt „Der Auftrag“ fällt doch sehr unausgegoren aus. Während der Beweggrund für Ray Cutters vorzeitiger Haftentlassung schnell deutlich wird, bleibt das Drehbuch die Vorgeschichte schuldig, wie Cutters kriminelle Vergangenheit aussah und wie er sich sowohl von seinem Sohn als auch seinem Vater so entfremden konnte. Travolta spielt den Kunstfälscher Cutter, der sich nichts mehr wünscht, als die seinem sterbenskranken Sohn noch verbleibende Zeit mit ihm zu verbringen, mit fast stoischer Gelassenheit, fast schon Langeweile. Nur sporadisch explodiert er, wenn ihm die Gauner, mit denen er sich eingelassen hat, bei der Erfüllung von Wills Wünschen in die Quere kommen.
Weitaus überzeugender geraten die Darstellungen von Routinier Christopher Plummer („Inside Man“, „Ein russischer Sommer“) als charakterstarker Großvater und Tye Sheridan („Mud“, „Joe – Die Rache ist sein“) als todkranker Teenager-Junge, der den Rest seiner absehbaren Lebenszeit noch einige Abenteuer erleben will. Doch Martin und sein Drehbuchautor Richard D’Ovidio („13 Geister“, „The Call – Leg nicht auf!“) scheinen sich nicht recht einig gewesen zu sein, ob sie ein gefühlvolles Drei-Generationen-Drama oder einen Heist-Thriller kreieren wollten, denn als Mischung aus beidem funktioniert „The Forger“ – so der Originaltitel – einfach nicht, zumal die Kunstleidenschaft des Drogenbarons auch nicht ins Bild passt und die DEA-Aktivitäten dramaturgisch nicht stimmig in den Plot eingebaut worden sind.
So bietet das Gangster-Thriller-Drama zwar ein prominentes Darsteller-Ensemble auf, aber einen wenig originellen Plot mit unübersehbaren dramaturgischen Schwächen.
"Der Auftrag - Für einen letzten Coup ist es nie zu spät" in der IMDb
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