The Vatican Tapes

Seit William Friedkin 1973 William Peter Blattys Bestseller „Der Exorzist“ erfolgreich auf die Leinwand gebracht hat, folgten nicht nur die gerade für das Horror-Genre üblichen Sequels, sondern bis heute unzählige Filme, die sich des an sich spannenden Themas der Dämonenaustreibung durch auserwählte Spezialisten der katholischen Kirche angenommen haben. An Friedkins Meisterwerk aus den 70er Jahren hat bislang noch kein Film herangereicht. Mark Neveldines „The Vatican Tapes“ gelingt es leider auch nicht, dem Thema neue Aspekte abzugewinnen.
Mit einer von ihrem Freund ausgerichteten Überraschungsparty feiert Angela Holmes (Olivia Taylor Dudley) ihren 27. Geburtstag. Doch als sie die Geburtstagstorte aufschneidet, schlitzt sie sich den Finger so stark auf, dass er im Krankenhaus genäht werden muss. Wenig später wird Angela von einer Krähe attackiert, worauf sich nicht nur der Finger entzündet, sondern sich auch Angelas Wesen ändert. Aus der einst fröhlichen jungen Frau, die keiner Fliege etwas zuleide tun kann, wird eine launische, extrem unberechenbare Frau. Als sie nach einem von ihr verursachten Autounfall erneut ins Krankenhaus kommt, nehmen die Überwachungskameras auf, wie Angela versucht, ein Neugeborenes zu ertränken. Nach weiteren merkwürdigen Todesfällen in Angelas Umgebung wird Pater Lozano (Michael Peña) damit beauftragt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Wenig später versuchen sich Vikar Imani (Djimon Hounsou) und Kardinal Bruun (Peter Andersson) aus dem Vatikan an einem Exorzismus, doch die teuflische Macht, die Besitz von Angela ergriffen hat, lässt sich so schnell nicht in die Schranken weisen …
Der amerikanische Drehbuchautor, Schauspieler, Produzent und Regisseur Mark Neveldine hat mit den beiden „Crank“-Filmen und „Gamer“ bewiesen, dass er hochgradig adrenalingeschwängerte Action zu inszenieren versteht. Mit „The Vatican Tapes“ wagt er sich erstmals ins Horror-Genre und lässt es überraschend ruhig angehen.
Zwar sorgen auch hier schnelle Schnitte für künstlich aufgebaute Spannung, doch folgt der Film in seiner Inszenierung eher seinen klassischen Exorzismusfilm-Vorgängern, wobei die immer wieder eingespielten Aufnahmen aus den unzähligen Überwachungskameras für das zeitgemäße „Paranormal Activity“-Feeling sorgen. Abgesehen von ein paar wenigen originellen Einfällen bleibt „The Vatican Tapes“ aber erschreckend vorhersehbar und wirkt wie eine lieblos inszenierte Auftragsarbeit, der es an Esprit, glaubwürdiger Story und vor allem Spannung mangelt.
"The Vatican Tapes" in der IMDb

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