House of Cards - Staffel 3
Nach zwei Staffeln in 26 Kapiteln, in denen der superb von Kevin Spacey gespielte ehrgeizige Kongressabgeordnete Frank Underwood skrupellos jeden Stolperstein entfernte, der ihm den Weg ins Weiße Haus versperrte, ist er endlich am Ziel. Doch als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat Underwood nicht viel Zeit, sich auf seinem Thron auszuruhen. Stattdessen hat er Querschläger aus den eigenen Reihen zu bekämpfen und seinen Stab neu zu organisieren. Doch von der bissigen Qualität gerade der ersten Staffel der Netflix-Eigenproduktion ist die dritte Staffel weit entfernt.
Mit der Ernennung zum Präsidenten der USA ist Frank Underwood endlich am Ziel seiner Träume angelangt. Um sich zu profilieren, bringt er das ambitionierte Vollbeschäftigungsprogramm „AmWorks“ auf den Weg, bedient sich zu dessen Finanzierung allerdings des Budgets aus dem Katastrophenschutz. Auch an anderen Fronten hält sich Underwood selten an die Regeln von Gesetz und Diplomatie. So setzt Underwood seine Frau Claire (Robin Wright) als UN-Botschafterin ein und bringt sich während schwieriger Verhandlungen mit seinem russischen Kollegen Petrov (Lars Mikkelsen) in Not. Und nachdem er öffentlich verkündet hat, dass er nicht als Präsidentschaftskandidat 2016 ins Rennen geht, weil ihm auch schon aus den eigenen Reihen der Wind in Person von Hector Mendoza (Benito Martinez) und Bob Birch (Larry Pine) ins Gesicht bläst, setzt er natürlich hinter den Kulissen alles daran, auch in der nächsten Legislaturperiode das höchste Staatsamt innezuhaben. Dabei muss er allerdings zunächst noch auf den knapp einem Mordanschlag entgangenen Berater Doug Stamper (Michael Kelly) verzichten, der sich nicht nur einer mühevollen Physiotherapie unterziehen muss, sondern auch Probleme mit seiner Alkoholsucht hat und die untergetauchte Rachel Posner (Rachel Brosnahan) auffinden will, die ihm nach dem Leben getrachtet hatte.
Bis Stamper wieder in seine alte Rolle zurückkehren kann, bemühen sich nun Medienberater Seth Grayson (Derek Cecil) und Berater Remy Danton (Mahershala Ali) um die Verwirklichung von Underwoods ambitionierten Plänen. Doch als mit der Oberstaatsanwältin Heather Dunbar (Elizabeth Marvel) und der demokratischen Kongressabgeordneten Jackie Sharp (Molly Parker) zwei Frauen ins Wahlrennen gehen, muss Frank Underwood wieder einmal auf seine charismatische Claire zurückgreifen, ihn im Wahlkampf zu unterstützen.
Derweil soll Bestseller-Autor Thomas Yates (Paul Sparks) ein Buch über Underwoods AmWorks-Programm schreiben, doch Yates ist eher an einer echten Biografie des Präsidenten interessiert …
Auch wenn Frank Underwood am Ende der zweiten Staffel ans Ziel seiner Träume gelangt ist und im Weißen Haus sitzt, bleibt auch in der dritten Staffel eigentlich alles beim Alten, denn politische Kämpfe gilt es natürlich auch als mächtigstes Staatsoberhaupt der Welt auszufechten. Allerdings haben Serienschöpfer Beau Willimon („The Ides of March - Tage des Verrats“) und seine Autoren in den dreizehn Folgen der neuen Staffel die satirische Schärfe und das komplexe Intrigenspiel der ersten beiden Staffeln nicht aufrechterhalten können.
Ohnehin geraten die persönlichen Geschichten um das charismatische Underwood-Paar etwas mehr in den Hintergrund. Dabei hat die durchaus vielversprechende Idee, einen Biografen ins Spiel zu bringen, alle Möglichkeiten eröffnet, neue Einblicke in die Persönlichkeiten des Präsidenten und seiner First Lady zu gewähren. Viel Neues gibt es in den Gesprächen zwischen dem Autor und den Underwoods aber leider nicht zu erfahren. Auch die Konfrontation mit den führenden Vertretern des Repräsentantenhauses und mit den beiden Gegenkandidatinnen um die Präsidentschaftswahl fallen im Vergleich zu den fies eingefädelten Intrigen der vorangegangenen Kapitel eher unaufgeregt statt. Frank Underwood wendet sich auch wesentlich seltener und lapidarer direkt an die Zuschauer, als er das vorher getan hat. Viel interessanter ist überraschenderweise Stampers Genesungsprozess und Suche nach Rachel ausgestaltet worden. Der notorische Einzelgänger lässt sich dabei von seinem Bruder Gary (Kelly AuCoin) betreuen und lädt sogar dessen Familie zu sich ein, zu der er kaum Kontakt hatte. So hat die dritte Staffel zwar durchaus ihre starken dramaturgischen Momente, aber längst ihre bissige Schärfe verloren, die vor allem Kevin Spacey („American Beauty“, „Die üblichen Verdächtigen“) so brillant in Szene gesetzt hat.
"House of Cards" in der IMDb
Mit der Ernennung zum Präsidenten der USA ist Frank Underwood endlich am Ziel seiner Träume angelangt. Um sich zu profilieren, bringt er das ambitionierte Vollbeschäftigungsprogramm „AmWorks“ auf den Weg, bedient sich zu dessen Finanzierung allerdings des Budgets aus dem Katastrophenschutz. Auch an anderen Fronten hält sich Underwood selten an die Regeln von Gesetz und Diplomatie. So setzt Underwood seine Frau Claire (Robin Wright) als UN-Botschafterin ein und bringt sich während schwieriger Verhandlungen mit seinem russischen Kollegen Petrov (Lars Mikkelsen) in Not. Und nachdem er öffentlich verkündet hat, dass er nicht als Präsidentschaftskandidat 2016 ins Rennen geht, weil ihm auch schon aus den eigenen Reihen der Wind in Person von Hector Mendoza (Benito Martinez) und Bob Birch (Larry Pine) ins Gesicht bläst, setzt er natürlich hinter den Kulissen alles daran, auch in der nächsten Legislaturperiode das höchste Staatsamt innezuhaben. Dabei muss er allerdings zunächst noch auf den knapp einem Mordanschlag entgangenen Berater Doug Stamper (Michael Kelly) verzichten, der sich nicht nur einer mühevollen Physiotherapie unterziehen muss, sondern auch Probleme mit seiner Alkoholsucht hat und die untergetauchte Rachel Posner (Rachel Brosnahan) auffinden will, die ihm nach dem Leben getrachtet hatte.
Bis Stamper wieder in seine alte Rolle zurückkehren kann, bemühen sich nun Medienberater Seth Grayson (Derek Cecil) und Berater Remy Danton (Mahershala Ali) um die Verwirklichung von Underwoods ambitionierten Plänen. Doch als mit der Oberstaatsanwältin Heather Dunbar (Elizabeth Marvel) und der demokratischen Kongressabgeordneten Jackie Sharp (Molly Parker) zwei Frauen ins Wahlrennen gehen, muss Frank Underwood wieder einmal auf seine charismatische Claire zurückgreifen, ihn im Wahlkampf zu unterstützen.
Derweil soll Bestseller-Autor Thomas Yates (Paul Sparks) ein Buch über Underwoods AmWorks-Programm schreiben, doch Yates ist eher an einer echten Biografie des Präsidenten interessiert …
Auch wenn Frank Underwood am Ende der zweiten Staffel ans Ziel seiner Träume gelangt ist und im Weißen Haus sitzt, bleibt auch in der dritten Staffel eigentlich alles beim Alten, denn politische Kämpfe gilt es natürlich auch als mächtigstes Staatsoberhaupt der Welt auszufechten. Allerdings haben Serienschöpfer Beau Willimon („The Ides of March - Tage des Verrats“) und seine Autoren in den dreizehn Folgen der neuen Staffel die satirische Schärfe und das komplexe Intrigenspiel der ersten beiden Staffeln nicht aufrechterhalten können.
Ohnehin geraten die persönlichen Geschichten um das charismatische Underwood-Paar etwas mehr in den Hintergrund. Dabei hat die durchaus vielversprechende Idee, einen Biografen ins Spiel zu bringen, alle Möglichkeiten eröffnet, neue Einblicke in die Persönlichkeiten des Präsidenten und seiner First Lady zu gewähren. Viel Neues gibt es in den Gesprächen zwischen dem Autor und den Underwoods aber leider nicht zu erfahren. Auch die Konfrontation mit den führenden Vertretern des Repräsentantenhauses und mit den beiden Gegenkandidatinnen um die Präsidentschaftswahl fallen im Vergleich zu den fies eingefädelten Intrigen der vorangegangenen Kapitel eher unaufgeregt statt. Frank Underwood wendet sich auch wesentlich seltener und lapidarer direkt an die Zuschauer, als er das vorher getan hat. Viel interessanter ist überraschenderweise Stampers Genesungsprozess und Suche nach Rachel ausgestaltet worden. Der notorische Einzelgänger lässt sich dabei von seinem Bruder Gary (Kelly AuCoin) betreuen und lädt sogar dessen Familie zu sich ein, zu der er kaum Kontakt hatte. So hat die dritte Staffel zwar durchaus ihre starken dramaturgischen Momente, aber längst ihre bissige Schärfe verloren, die vor allem Kevin Spacey („American Beauty“, „Die üblichen Verdächtigen“) so brillant in Szene gesetzt hat.
"House of Cards" in der IMDb
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